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Prothesenträger sollten einen Endoprothesen-Ausweis bei sich tragen und diesen dem Sicherheitspersonal vorab zeigen (Foto: HELIOS St. Elisabeth Klinik Oberhausen)

Oberhausen. Ferienzeit – Reisezeit: Am Flughafen werden die Schlangen an den Sicherheitskontrollen immer länger. Menschen, die künstliche Gelenke oder Schrauben im Körper tragen, kommen an dieser Stelle manchmal in Erklärungsnot und ziehen die Blicke anderer Reisender auf sich: Selbst wenn Gürtel, Schmuck und Münzen abgelegt wurden, schlägt der Sicherheitsdetektor bei ihnen an und meldet Alarm.

Der Endoprothesen- oder Implantate-Pass im Reisegepäck sollte deshalb keinesfalls fehlen!

Gerade, wenn der Eingriff schon Jahre zurückliegt, denken Betroffene oft nicht mehr an ihre „metallenen Begleiter“ im Körper. Wenn es dann bei der Flughafenkotrolle plötzlich piept, herrscht im ersten Moment Verwirrung. „Künstliche Gelenke bestehen meist aus einer Materialkombination von Titan- oder Stahllegierungen, Keramik und Kunststoffen“, erklärt Dr. Klaus Findt, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der HELIOS St. Elisabeth Klinik Oberhausen. „Da ist es sehr gut möglich, dass der Alarm in der Röntgenkontrolle anschlägt.“

Der erfahrene Mediziner rät deshalb: Prothesenträger sollten einen Endoprothesen-Ausweis bei sich tragen und diesen dem Sicherheitspersonal vorab zeigen. Den Gelenkpass stellen die Kliniken aus, die solche Operationen durchführen. „Wer zwar ein künstliches Gelenk aber keinen solchen Pass hat, sollte unbedingt in seiner Klinik danach fragen“, so Dr. Klaus Findt. Gleiches gelte bei Schrauben und Platten, die bei Frakturen oder orthopädischen Korrekturoperationen eingesetzt wurden. In dem Pass stehen die Größe des Implantats, Material, Alter, Datum und an welcher Stelle des Körpers es sitzt. Der Ausweis ist in der Regel mehrsprachig, so dass er im Ausland verwendet werden kann. Auf Reisen ist er für die Kontrolle am Flughafen, aber auch in unerwarteten Notfallsituationen wichtig und sinnvoll.

Auch bei Operationen an der Wirbelsäule werden unter anderem Platten, Schrauben und Stäbe aus Metall verwendet. Prinzipiell sollten Patienten mit Metallimplantaten das Sicherheitspersonal auf deren Vorhandensein und die Lage im Körper aufmerksam machen. Deshalb rät Dr. Oliver Schindler, erfahrener Neurochirurg und Leitender Arzt des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie an der HELIOS Klinik in Oberhausen, sich von der behandelnden Klinik ebenfalls einen Implantat-Ausweis geben zu lassen: „So kommen Sie nicht in Erklärungsnöte, wenn Ihr Körper das Alarmsignal auslöst.“

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