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Krefeld. In diesen Tagen melden zahlreiche Zoos Nachwuchs bei ihren Schneeleoparden. Auch im Krefelder Zoo kamen am 4. Mai zwei Katzen zur Welt. Es ist der zweite Nachwuchs des Zuchtpaars Patan und Dari. Zoosprecherin Petra Schwinn: „Wir haben recht lange gewartet mit der Information der Öffentlichkeit, denn bei jungen Katzen gibt es eine Regel, dass sie eigentlich erst mit drei Monaten über den Berg sind. Aber unsere beiden Mädels entwickeln sich gut.“ Der Nachwuchs ist inzwischen gut auf der Anlage zu sehen, trotzdem sollte man viel Geduld mitbringen. Am späten Nachmittag ist eine Beobachtung am wahrscheinlichsten.

Die bedrohten Katzen werden noch gar nicht so lange erfolgreich in den Zoos gezüchtet. Im Jahr 1966 war es eine Sensation in Krefeld, als hier die ersten beiden Jungtiere in Europa zur Welt kamen. Seitdem ist Krefeld Zuchtzentrum für Schneeleoparden. Lange Zeit hatten nur die Zoos von Helsinki und Krefeld Erfolg mit den sensiblen Tieren, in der Seidenstadt inzwischen bereits in fünfter Generation. Es wurden wichtige Erfahrungen für die Aufzucht gemacht, beispielsweise, dass die Impfung gegen Katzenschnupfen die Sterblichkeit der Babys dramatisch senkt. Heute profitieren alle Zoos von diesen Erkenntnissen und es gibt weitere Zuchterfolge, die auf die Seidenstadt zurückzuführen sind. Die Tiere in den Zoos von Basel oder Magdeburg sind Verwandte der Krefelder Tiere. Der Schweizer Zuchtkater Pator ist ein waschechter Krefelder.

„Schneeleoparden sind bekannt für ihre einsame Natur. Bis auf die Jungtiere, die 18 bis 22 Monate bei ihrer Mutter bleiben, sind sie Einzelgänger“, so Raubtierpfleger Thomas Hamma. Sie leben in den zentralasiatischen Gebirgsregionen von beispielsweise China, Afghanistan, Indien, Russland und Kasachstan. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich insgesamt über zwei Millionen Quadratkilometer. Wegen des kalten Klimas haben sie ein langes Fell mit dichter Unterwolle. Ihre kurzen Vorderläufe mit großen Pfoten dienen zum Laufen auf Schnee. Zum Springen haben Schneeleoparden lange Hinterläufe. Durch ihr rauschgraues, mit dunkelgrauen rosettenförmigen Flecken bedecktes Fell passen sie sich optisch optimal an die felsige Gebirgswelt an und sind nahezu unsichtbar.

Da Schneeleoparden sehr scheu sind, ist es für Forscher nicht leicht, ihr Verhalten zu bestimmen. Sie sind gegenüber Menschen nicht aggressiv. Selbst wenn sie während der Fütterung gestört werden, versuchen sie eher zu fliehen, als sich zu verteidigen. Weltweit leben noch 3500 bis 7000 Schneeleoparden in freier Wildbahn. Dort sind sie vielen Gefahren, wie Beuterückgang, Wilderei und Verlust des Lebensraums ausgesetzt. Die Organisation „Snow Leopard Trust“ kümmert sich weltweit um den Schutz und die Erforschung von Schneeleoparden. Dies unterstützt auch der Zoo Krefeld.

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