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Krefeld. Das Krefelder Umweltzentrum am Talring 45 wird vom 4. bis 8. August Ort eines ganz besonderen Projekts: Die Wood Art Gallery hält Einzug. Ziel ist bei dem Kunst-Projekt mitten in der Natur, im Rahmen des Krefelder Perspektivwechsels die Positionierung und den Ruf der Seidenstadt als besonders grünem, kulturell aktivem und abwechslungsreichem Industriestandort zu unterstreichen. Initiator der Wood Art Gallery ist Manfred Willms, die künstlerische Leitung liegt bei Frederike Wouters von Fredd Art streetpainting.

Aus neun Ländern, darunter aus Mexiko, den USA, Italien und Frankreich, kommen 17 Künstler und verwandeln das Umweltzentrum in ein großes Freiluft-Museum. „Ab dem 4. August kann man ihnen bei dieser Verwandlung über die Schulter schauen“, sagt Uli Cloos, Leiter des Fachbereichs Stadtmarketing. Es wird nicht die erste Verwandlung sein, die dieser Ort erlebt. Vor circa 150 000 Jahren schichtete sich während der Saale-Eiszeit der Hülser Berg als Stauch-End-Moräne auf. Nach und nach verwandelt sich die Sumpflandschaft in ein Waldgebiet. Die Duisburger „Cementwarenfabrik Carstanjen“ erwarb 1899 ein rund zehn Hektar großes Kiesgrubengelände an der Westseite des Hülser Berges und errichtete dort ein Zweigwerk. Carstanjen stellte im März 1986 die Arbeit ein, nicht ohne zahlreiche Relikte zurückzulassen: Rohre, Platten und alte Wege. Doch die Natur holte sich ihr Revier zurück und vereinnahmte das Gelände, auf dem schließlich 1991 das Krefelder Umweltzentrum entstand.

Manfred Willms war genau deswegen auf diesen Ort für seine Idee gekommen. „Hier treffen die Kraft der Natur und die wie selbstverständlich im Gelände liegenden Artefakte einer ehemals industriellen Nutzung dermaßen symbiotisch aufeinander, dass sie eine einzigartige Kulisse für kreative und künstlerische Betätigung bieten.“ Dem Initiator ist daran gelegen, möglichst vielen Krefeldern den Zugang zu dieser einzigartigen Kulisse zu verschaffen und dadurch die Bedeutung der Natur einerseits und die Rolle von Industrie und Gewerbe für die Entwicklung einer Stadt andererseits hervorzuheben.

Was genau die Street-Art-Künstler aus dem Areal und seinen Artefakten machen, bleibt natürlich noch deren Geheimnis. Allerdings gibt es bereits einige Hinweise, was erwartet werden kann: „Unter den Künstlern befinden sich wahre Meister der 3D-Technik“, so Cloos. Gut möglich, dass sich also plötzlich ein Krater auftut, wo sonst keiner ist. Keine Sorgen müssen sich Umweltschützer machen: Die Künstler behandeln die Natur mit Respekt. Sie achten besonders darauf, keine geschützten Pflanzen zu entfernen oder zu bemalen. Gemalt wird mit umweltverträglichen Farben, und auch nur dort, wo sonst öffentlicher Publikumsverkehr stattfindet. Auf www.krefeld.de und auf https://youtu.be/wpVGt1wRHS4 gibt es auch ein Video zu dem Thema.

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