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Angesichts des Zeitdrucks und der notwendigen Kapazität konnte die Stadt Krefeld nur auf eine Dreifachturnhalle zugreifen und zwar die Halle Glockenspitz (Foto: privat)

Krefeld. Die Stadt Krefeld muss kurzfristig – über ihr kommunales Kontingent hinaus – weitere 150 Flüchtlinge in „Amtshilfe“ für das Land Nordrhein-Westfalen aufnehmen. Dieser gesetzlichen Verpflichtung muss die Stadtverwaltung nachkommen. Am Dienstagmorgen, 21. Juli, erhielt die Stadt eine entsprechende Aufforderung der Bezirksregierung Düsseldorf, „sofort und vorübergehend“ – zumindest für drei Wochen – Unterbringungsmöglichkeiten für 150 geflüchtete Personen bereit zu stellen. Das Kontingent muss bezugsfertig einschließlich Betreuung, Versorgung und Bewachung vorgehalten sein. Die Stadt geht nach aktueller Information der Bezirksregierung nun davon aus, dass am heutigen Mittwoch Flüchtlinge in Krefeld eintreffen. Nähere Einzelheiten, insbesondere hinsichtlich des Personenkreises, liegen der Stadt noch nicht vor.

Im Eilverfahren wurden daraufhin zwischen den beteiligten Verwaltungseinheiten die kurzfristigen Möglichkeiten geprüft. Angesichts des Zeitdrucks und der notwendigen Kapazität konnte die Stadt Krefeld nur auf eine Dreifachturnhalle zugreifen und zwar die Halle Glockenspitz. Die entsprechenden Arbeiten wurden mit Hochdruck begonnen, die Fraktionen, Gruppen und Einzelratsmitglieder kurzfristig informiert. Gleichzeitig wurde die Kontaktaufnahme zu den zwölf betroffenen Sportvereinen begonnen, denen aktuell keine Ersatzmöglichkeiten angeboten werden können. Die Bezirksregierung hat in ihrem Schreiben dargestellt, dass die Kosten für diese Unterbringung das Land NRW trägt.

Auch im kommunalen Kontingent richtet sich die Verwaltung neben derzeit laufenden Überlegungen zu Neubauvorhaben auf weitere kurzfristige Unterbringungen ein. Deshalb soll auch die ehemalige Hauptschule Wehrhahnweg als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet werden, die ihren Betrieb Ende Juni eingestellt hat. Diese ist mit Turnhalle und Gymnastikhalle grundsätzlich gut geeignet für die Unterbringung von rund 200 Flüchtlingen. Ohne größere brandschutztechnische Ertüchtigung dürfen die Räumlichkeiten zunächst aber nur mit 60 Personen belegt werden. Dies soll jetzt kurzfristig erfolgen.

„Angemessene Unterbringung, Akzeptanz in der Bevölkerung und langfristige Integration des Personenkreises sind große Herausforderungen, die nur bei geordneten Verfahrensabwicklungen ermöglicht werden können. Hierzu gehört eine verlässliche Unterstützung von Bund und Land in organisatorischer und finanzieller Hinsicht“, macht Stadtdirektorin Beate Zielke deutlich.

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