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Duisburg. Am Malteser Krankenhaus St. Anna in Duisburg Huckingen wurde heute der erste gefäßchirurgische Hybrid-Operationssaal in der Großregion Duisburg eröffnet. Mit einer Investition in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro unter Projektbeteiligung des Medizintechnik-Herstellers Medtronic GmbH festigt das Malteser Gefäßzentrum Duisburg seine führende Position in der Behandlung von Gefäßerkrankungen. „Damit werden Operationen an den Beingefäßen sowie den Hauptschlagadern in Bauch und Brustkorb erheblich schonender und noch präziser“, sagt Dr. Damian Schubert, Chefarzt des Malteser Gefäßzentrum Duisburg, der Klinik zur Therapie aller Gefäßerkrankungen. Der neue Hybrid-Operationssaal am Standort Huckingen ergänzt die übliche OP-Ausrüstung eines kardio-chirurgischen Operationssaales um ein hochmodernes röntgenologisches Bildgebungssystem, das beste Bilder ähnlich wie ein Computertomograph erzeugt. „Die bestmögliche Versorgung unserer Patienten steht bei uns Maltesern an erster Stelle. Deshalb sind für uns modernste Technologie, verbunden mit höchster medizinischer Kompetenz und intensiver Zuwendung zentrale Themen. Der Hybrid- OP bildet genau diese Elemente ab. Mit dem Einbau des Hybrid-OPs haben wir nicht nur technisch und fachlich den nächsten großen Schritt in die medizinische Zukunft gemacht, sondern können unsere Patienten auch noch schonender behandeln“, berichtet der Geschäftsführer der Malteser Rhein-Ruhr gGmbH, Dr. Franz Graf von Harnoncourt nach der Besichtigung im OP.

Mit der neuen Hochleistungs-Angiographieanlage „Artis Zee floor“ von Siemens, eine beinahe beliebig um den Patienten rotierbare Röntgenanlage, können Patienten aus verschiedenen Winkeln und Richtungen auch während des Eingriffs durchleuchtet werden. Die innovative Bildgebungstechnik, kombiniert mit einer dreidimensionalen Darstellung des Körpers und computergestützter Navigation ermöglicht den operierenden Ärzten hochdetaillierte Aufnahmen von Gefäßen und erleichtert die äußerst präzise und schonende Durchführung auch komplexer gefäßchirurgischer Eingriffe. Dazu zählt unter anderem die Kombination von Operation und Kathetereingriffen. Zudem wird der Hybrid-OP genutzt bei der minimal-invasiven Behandlung komplexer Aortenaneurysmen in Bauch und Brustkorb durch die endovaskuläre Aortenreparatur. Besonders komplexe Verfahren der endovaskulären Aortenreparatur von Brust- und Bauchschlagader wie die Therapie mit gefensterten oder verzweigten Aortenstentprothesen können im Hybrid-OP noch sicherer und schonender vorgenommen werden. Auch bei einem weniger komplexen Eingriff an der Hauptschlagader kann die intraoperative 3D-Bildgebung Komplikationen verringern und die klinischen Langzeitergebnisse verbessern. Für akute arterielle Verschlüsse ist die Therapie im Hybridoperationssaal durch die Möglichkeit der direkten Qualitätskontrolle von Vorteil. Hiermit kann man wiederholt notwendig werdende Eingriffe vermeiden.

Besondere Vorteile des Hybrid-OPs sind eine erheblich geringere Strahlendosis für Patienten und Ärzte. „Viele Eingriffe können in Lokal- oder Regionalanästhesie durchgeführt werden und die qualitativ hochwertige Bildgebung und –verarbeitung hilft in jedem Moment des Eingriffes dem Chirurgen“, fasst Dr. Schubert zusammen. Diese ist durch die Fusion von einer Gefäßdarstellung (Angiographie) mit präoperativer Computertomographie oder Magnetresonanztomographie erst möglich. Weitere Vorteile sind auch die direkte Entscheidung für das optimale Operationsverfahren für den Patienten direkt im OP. Ältere Patienten und Menschen, die an mehreren Erkrankungen leiden haben ein erhöhtes Operationsrisiko – sie profitieren besonders von den Vorteilen des Hybrid-OPs.

Das Malteser-Gefäßzentrum ist eine Spezialabteilung zur Diagnostik und Behandlung von Arterien-, Venen- sowie Lymph- Gefäßerkrankungen. Sie umfasst auch die chirurgische Therapie des Diabetischen Fußes. Jährlich operieren Chefarzt Dr. Schubert und sein Team ca. 1450 Patienten. Es werden überwiegend Eingriffe an den hirnversorgenden Halsschlagadern zur Vorbeugung eines Schlaganfalls, Operationen an lebensbedrohlicher Aussackung der Hauptbauchschlagader (Bauchaortenaneurysma), thorakales Aortenaneurysma sowie der Ersatz von verschlossenen Beingefäßen bei Durchblutungsstörungen (“Raucherbein”) durchgeführt. Ferner werden Einkammer- und Zweikammerschrittmacher und Defibrillatoren implantiert sowie notwendige “Shunt-Anlagen” vorgenommen, welche eine Voraussetzung für die Behandlung an der Dialyse sind.

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