Oberhausen. Am Donnerstagabend füllte eine dicke Wolke den Innenraum des Rudervereins Oberhausen. Aus dem Gebäude hörte man Schreie, die nach Hilfe riefen. Wenige Minuten später kam auch schon die Feuerwehr mit 3 Einsatzfahrzeugen. Stefan Konradi schilderte der Feuerwehr ganz verzweifelt was passiert sei.
Und all der Aufwand nur für eine Übung des Ernstfalls. Stefan Konradi, sowohl Mitglied der freiwilligen Feuerwehr als auch Bootswart des RVO, organisierte die ganze Übung für seine Kameraden. Als erstes wurde die komplette Halle in Nebel eingehüllt und die Testpersonen für die Rettung platziert. Nun wurde die Feuerwehr zur Stelle gerufen. Mit Blaulicht kam die Kolonne mit ca. 35 Einsatzkräften angerückt. Die weiße Weste markierte den Einsatzleiter, welcher sich während der Übung mit den Gruppenführern kurzschloss. Diese verteilten ihre Aufgaben an das Team, welche die Aufgaben schnellst möglich und genau meistern mussten.
Zuerst wurde die Situation vom Einsatzleiter und den Gruppenführern eingeschätzt, um möglichst schnell und effektiv mit den nötigen Materialien zu handeln. Die Rettung der Personen hatte dabei höchste Priorität. Zwei Feuerwehrmänner kämpften sich zusammen durch die nebelige Halle auf der Suche nach 3 vermissten Personen. Alle 3 Personen wurden gefunden und ins rettende Freie gebracht. Der nächste Schritt beinhaltete die taktische Belüftung mit einer Art Ventilator um die Halle vom Nebel zu befreien. Um die Wasserversorgung zum Löschen kümmerte sich die ehemalige Babcok Werksfeuerwehr, die in guter Zusammenarbeit mit der freiwilligen Feuerwehr steht. Sie pumpten das Kanalwasser durch die Schläuche zur Einsatzstelle. Solch eine schweißtreibende Aktion der Feuerwehr dauert ca. 25-45 min. Nach der gelungenen Übung packten alle zusammen die benötigten Materialien wieder ordentlich zusammen und beendeten damit ihren Einsatz.
Insgesamt waren alle beteiligten mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden und konnten für potentielle Ernstfälle wichtige Schlussfolgerungen ziehen. Dass solch eine Übung in einer unübersichtlichen und mit brennbaren Holzbooten gefüllten Bootshalle wichtig ist, zeigte zuletzt der Brand beim Deutschen Ruderclub in Hannover, der im Jahr 2013 beinahe seinen gesamten Bootsbestand durch einen Großbrand verlor.
Übungsszenario für die Freiwillige Feuerwehr beim Ruderverein Oberhausen (RVO) (Foto: privat) |