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Weltkrebstag am 4. Februar: Hautkrebs – frühe Diagnose ausschlaggebend (Foto: Helios)

Oberhausen. Hautkrebs ist in Deutschland die am häufigsten auftretende Tumorerkrankung. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 250.000 Menschen am sogenannten Weißen Hautkrebs – das sind mehr Menschen, als die Stadt Oberhausen Einwohner hat. Doch egal ob weiß oder schwarz: Früherkennung ist bei allen Hautkrebsarten von ausschlaggebender Bedeutung. Bei der Selbstuntersuchung gilt die ABCDE-Regel.

Für Prof. Dr. Alexander Kreuter, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der HELIOS St. Elisabeth Klinik Oberhausen steht fest: „Die kontinuierlich steigende Zahl der Hautkrebserkrankungen ist eine ernstzunehmende Entwicklung.“ Einer der Gründe für den negativen Trend sieht der Mediziner in unserem veränderten Freizeitverhalten. „Im Sommer ist man gerne draußen, im Herbst fliegen wir der Sonne sogar hinterher und sammeln so mit der Zeit immer mehr Punkte auf unserem UV-Strahlen-Konto.“ Das kann über Jahre hinweg dazu führen, dass das Erbgut in den Hautzellen geschädigt wird. Deshalb zeigt sich der weiße Hautkrebs oft erst im fortgeschrittenen Alter zwischen 60 und 70 und an den Körperstellen, die viel Sonne abbekommen, den sogenannten Sonnenterassen: Auf der Kopfhaut und der Stirn, auf der Nase, an den Ohren oder im Nacken. Doch auch Menschen, die regelmäßig zum Solarium gehen, setzen sich der Gefahr aus, an Hautkrebs zu erkranken. Die Folge: „Unsere Patienten werden immer jünger“, sagt Prof. Dr. Kreuter.

Mediziner unterscheiden beim weißen Hautkrebs zwei verschiedene Arten: Basalzellkarzinome (Basaliome) und Plattenepithelkarzinome (Spinaliome). Oft treten Vorläufer auf, sogenannte aktinische Keratosen. Diese äußern sich in kleinen rauen Hautstellen. „Die Haut bleibt dauerhaft rau, oft rot und schuppig, auch wenn man sie immer und immer wieder eincremt“, erläutert der Dermatologe. Ein Hautarzt kann verhindern, dass sich die Vorstufen zum Hautkrebs entwickeln. Dazu stehen verschiedenste Therapiemöglichkeiten wie die Behandlung mit flüssigem Stickstoff, die operative Entfernung, eine Lasertherapie oder die photodynamische Therapie mit speziellem Licht zur Verfügung. Hat sich schon ein „echter“ weißer Hautkrebs gebildet, so müssen die Tumore meist operativ restlos entfernt werden. „Dies gelingt mithilfe der mikrographisch kontrollierten Chirurgie, ohne dabei die umgebende gesunde Haut in Mitleidenschaft zu ziehen“, so der Chefarzt.

Das größte Risiko geht allerdings vom schwarzen Hautkrebs, dem Malignen Melanom, aus. Diese Krebsart bildet in fortgeschrittenen Stadien Tochtergeschwülste, sie können im ganzen Körper streuen und andere Organe befallen. „Wenn es dazu schon gekommen ist, waren die Prognosen bislang nicht besonders gut, doch in den letzten fünf Jahren hat sich die Onkologie rasant weiterentwickelt. Mit der sogenannten Antikörpertherapie können wir gezielt Krebszellen im Körper zerstören und gesunde Zellen schonen“, erläutert Prof. Dr. Kreuter.

Vorsorge besonders wichtig
Um eine Hautkrebserkrankung so früh wie möglich zu entdecken, ist der regelmäßige Gang zum Hautarzt unerlässlich. „Auch wenn es banal klingt: Vorsorge ist  besser als Nachsorge. Das regelmäßige Hautkrebs-Screening ist wichtig.“ Ab dem 35. Lebensjahr wird die Untersuchung alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen. Doch jeder sollte seine Haut auch selbst im Auge behalten. Dabei gelten die Kriterien der ABCDE-Regel, die es sich zu merken gilt. „Wer seine Haut selbst begutachtet, muss bei Leberflecken und Muttermalen auf Folgendes achten: Sind sie asymmetrisch (A)? Ändert sich die Begrenzung (B)? Ändert sich die Farbe (C, engl. Color)? Vergrößert sich der Durchmesser (D)? Sind die Male erhaben (E), also fühlbar?“ Trifft eines der Kriterien zu, so sollte der nächste Schritt in jedem Fall der Gang zum Arzt sein. „Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig“, sagt der Dermatologe.

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