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Krefeld. Der gemeinnützigen Gesellschaft Urbane Nachbarschaft Samtweberei hat NRW-Bauminister Michael Groschek an der Lewerentzstraße die Auszeichnung „Ort des Fortschritts“ überreicht. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Frank Meyer übergab Groschek im Namen der Landesregierung an Helmut Krayer, den Finanzvorstand der Carl Richard Montagstiftung, ein entsprechendes Fassadenschild aus Glas, das zukünftig den Eingang des Hauses schmücken soll.

Oberbürgermeister Frank Meyer stellte das Engagement der Stiftung und auch der beteiligten Bürger an dem Gemeinschaftsprojekt heraus. „Das ist ein hervorragendes Beispiel, wie innerstädtische Quartiersentwicklung umgesetzt werden kann“, so Meyer, der als positive Merkmale des Viertels unter anderem ein aktives Gemeinwesen, kulturelle Vielfalt und die historische Bausubstanz nannte. Meyer: „Die Investitionen in der Alten Samtweberei werden Impulse für das ganze Viertel geben und können die Grundlage schaffen für soziale Teilhabe und ein funktionierendes Gemeinwesen.“

Die Alte Samtweberei wird von der gemeinnützigen Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Samtweberei gGmbH baulich so entwickelt und vermietet, dass sie nicht nur neue Nutzungen und neues Leben ermöglicht, sondern zukünftig auch regelmäßig das Geld für die Fortführung der Nachbarschaftlichen Aktivitäten erwirtschaftet. Konkret besteht die Samtweberei aus vier Einheiten: Zunächst dem „Pionierhaus“ mit Büros für kleine Unternehmen, Freiberufler und Studierende – aufgrund der geringen Mieten verpflichten sich die „Pioniere“ per Mietvertrag, Arbeit für das Viertel zu leisten. Weiterhin dem „Wohnen im Denkmal“ (ab 2017) mit Mietwohnungen in verschiedenen Größen, sowie einem „Café und Nachbarschaftswohnzimmer“ (ab 2017) – geplant sind ein Café mit Außenterrasse und ein offener Begegnungsraum wie heute „Die Ecke“ der Bürgerinitiative Rund um St. Josef an Südstraße 29. Und viertens dem „Freiraum für die Gemeinschaft“ (ab 2017) in den ehemaligen Shedhallen im Innenbereich als 3000 Quadratmeter großer Freiraum für das ganze Viertel, als Aufenthaltsraum für Kinder, Sportler, Heimwerker, Gärtner und auch Veranstaltungen.

Verschiedene Aktivitäten im Samtweberviertel sind bereits gestartet. Die Projektgesellschaft hat mit Schulen, Vereinen, religiösen Einrichtungen, Weiterbildungsträgern, Unternehmen, Nachbarn und Mietern als Partner im Viertel unterschiedliche Projekte auf den Weg gebracht. Die Schwerpunkte liegen hier in der Bildungs- und Jugendarbeit, bei Sprachkursen für Zuwanderer sowie bei Projekten zur Förderung der nachbarschaftlichen Beziehungen. Beispiele sind eine kostenlose Stadtteilzeitung für die Krefelder Südstadt „Die Samtweber“, die Verschönerung an den Straßen und Plätzen durch Anstriche, Beetpatenschaften und Fassadengestaltungen, Kunstprojekte wie Wandgeflüster, Nachbar schafft Kunst und Racer sowie das Kirschblütenfest des Bürgervereins Bahnbezirk.

Das NRW-Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Städtebau hatte den Titel „Ort des Fortschritts“ 2015 an Einrichtungen vergeben, die Ökonomie, Ökologie und Soziales innovativ verbinden und damit Fortschritt für die Gesellschaft ermöglichen. Für den Wettbewerb gingen Vorschläge von Forschungsinstitutionen und Unternehmen sowie Umweltschutzorganisationen, Kommunen und Bürgerinitiativen aus Nordrhein-Westfalen ein. Weitere Informationen stehen unter www.samtweberviertel.de und www.ortedesfortschritts.nrw.de.

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