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Krefeld. Ihre Bachelor-Arbeit ist eine komplette eigene Kunst-Ausstellung – und den Erlös aus dem Verkauf ihrer Objekte spenden Andrea Alexander (24 Jahre) und Meral Alici (25 Jahre) dem „Förderverein zugunsten krebskranker Kinder Krefeld“: Am 19. Februar um 17 Uhr präsentieren die Studentinnen für Kommunikationsdesign an der Hochschule Niederrhein ihre Bachelor-Arbeit bei einer Vernissage mit nachfolgender Ausstellung in der KR-Galerie von Alexander Zimmermann.

Die jungen Frauen beschäftigen sich mit einem aktuellen Thema – ihre künstlerische Arbeit setzt sich mit dem Begriff „privat“ auseinander: Was ist in einer digitalisierten Welt noch privat, wenn Hacker oder Staatsorgane jede Firewall und jedes Password knacken können, wenn Bewegungen im öffentlichen Raum von Kameras aufgezeichnet werden – aber auch: Welche Privatsphäre gestehen wir uns gegenseitig zu, wenn es um Meinungen, Einstellungen und Lebensweisen geht?

Ihre Arbeiten bestehen jeweils aus einer großformatigen Fotografie, die einen Begriff repräsentiert – wie Utopia als Traum, der zuerst immer privat ist, über Glaubenskrise – die Privatheit von Religion – bis zur sexuellen Orientierung… Dazu stellen die beiden auf  Plexi-Scheiben gemalte Illustrationen, die den Begriff in drei malerischen Ebenen aufgreifen, erweitern und in andere Blickwinkel rücken. „Die sind so angeordnet, dass die Betrachter immer ihre Position zum Bild verändern und andere Blickwinkel erhalten“, erklärt Meral Alici.

Beide arbeiten seit Sommer 2015 an dem Projekt, für die Bachelor-Prüfung haben sie sich im November angemeldet – und der 19. Februar wird nicht nur wegen der ersten eigenen Vernissage überhaupt spannend: Vorher müssen sie bei ihrem Prüfer Prof. Thorsten Kraus und Dozentin Brigitta Thaysen ihre Arbeit im Rahmen eines Kolloquiums darstellen – schließlich wird die Abschlussarbeit ihres Bachelor-Studiums benotet. Zur Prüfungsaufgabe gehören neben der künstlerischen Arbeit auch die Organisation der Vernissage  – vom Plakat bis zum Rahmenprogramm mit Musik und Häppchen, „dabei helfen uns unsere Freunde, denen wir sehr dankbar dafür sind“, so Andrea Alexander.

Während der Vernissage und der drei Ausstellungswochen wollen sie ihre Objekte verkaufen „und wir wollten von vornherein den Erlös zugunsten einer Kinderorganisation spenden“, sagen beide. Auch das möchten sie den Ausstellungsbesuchern darstellen und hatten zuerst überregionale Organisationen angefragt – nicht mit dem gewünschten Erfolg. „Dann haben wir hier in Krefeld gesucht und haben den Förderverein und die Villa Sonnenschein gefunden. Wir waren dort und Frau Völpel hat uns alles gezeigt – so haben wir uns dafür entschieden“, schildert Meral Alici.

Die Ausstellung besteht aus zehn großformatigen Themen, dazu haben sie noch kleinere Objekte entwickelt, „die sind dann günstiger als die großen – es hat ja auch nicht jeder soviel Platz“, meint Andrea Alexander.

 

Info: Danken möchten die Studentinnen auch Fotograf Markus Mieleck aus Dortmund, in dessen Studio sie Teile der Arbeit absolvieren durften, sowie ihren Models für die kostenlose Hilfe. Die Ausstellung „privat“ von Andrea Alexander und Meral Alici wird am 19. Februar um 17 Uhr mit der Vernissage eröffnet. Bis 4. März ist sie immer am Freitag, Samstag und Sonntag in der Zeit von 16 bis 20 Uhr zu besichtigen. Die Adresse: KR-Galerie, Alte Gladbacher Straße 5, Krefeld.

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