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Duisburg. Mit den Worten „Endlich wieder frei!“ feierte Katharina Belendir (46) gegenüber ihrem neuen Arbeitgeber „erfolgreich pflegen“ in Duisburg Mündelheim ihren Aufhebungsbescheid des Jobcenters. Für Sie bedeutet er das Ende der Langzeitarbeitslosigkeit und ihres Leistungsbezugs von Hartz-IV-Leistungen. So wie sie, sollen nach dem Willen des Netzwerkes „Duisburg – gemeinsam gegen Langzeitarbeitslosigkeit“ noch viel mehr Duisburger Langzeitarbeitslose möglichst bald das Ende der Langzeitarbeitslosigkeit und ihre Rückkehr in die Arbeitswelt feiern.

Das Netzwerk „Duisburg – gemeinsam gegen Langzeitarbeitslosigkeit“ hat sich Mitte 2015 konstituiert, um das drängende soziale wie wirtschaftliche Problem der vielen langzeitarbeitslosen Menschen in Duisburg gemeinsam anzugehen. Zu dem Netzwerk gehören neben der Stadt Duisburg, der Agentur für Arbeit Duisburg und dem jobcenter Duisburg auch der Unternehmerverband, die Kreishandwerkerschaft, der DGB und mehrere Einzelgewerkschaften, die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und die Regionalagentur NiederRhein. Das Netzwerk stellte nun unter der Überschrift „Potentiale entdecken. Chancen nutzen. Duisburg stärken.“ eine neue Initiative vor.

„Katharina Belendir ist ein gutes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, Langzeitarbeitslosigkeit zu beenden“, betont Oberbürgermeister Sören Link. „Idealerweise passte bei ihr alles zusammen: persönliche Motivation, das Engagement des Arbeitgebers und die Hilfen der Arbeitsverwaltung. Eine Erfolgsgeschichte, die für alle Beteiligten ein glückliches Ende gefunden hat.“

Damit ein solches positives Ergebnis wie bei Katharina Belendir erzielt werden kann, müssen aber viele Dinge zusammen passen, meint Ulrich Käser, Chef der Duisburger Arbeitsagentur: „Dazu benötigen die Arbeitslosen  Chancen, die es dann aber auch zu nutzen gilt. Dazu müssen sie aber vielfach  Ängste überwinden, Defizite aufholen und manch ein weiteres Hindernis überwinden. Dazu gehört aber auch, dass Arbeitgeber ihnen unvoreingenommen gegenübertreten und in ihnen die Chancen für das Unternehmen zu erkennen. Wenn dies gelingt, dann ist es an Arbeitsagentur und Jobcenter, die noch bestehenden Hindernisse aus dem Weg zu räumen.“

Alle Netzwerkpartner wollen in einem ersten Schritt mit Profilen ausgewählter Langzeitarbeitsloser auf die Betriebe zugehen und für die Berücksichtigung von diesen Langzeitarbeitslosen bei den Stellenbesetzungsprozessen werben, damit die Integration in die Arbeitswelt bei vielen der fast 16.000 Langzeitarbeitslosen in Duisburg gelingt. „Wir brauchen viel mehr Erfolgsgeschichten wie bei Katharina Belendir!“ so Ulrich Käser.

Auch Wirtschaft und Gewerkschaften unterstützen die Initiative. „Gerade in diesen Tagen, in der die Flüchtlingskrise viele andere Themen überlagert, ist die Initiative wichtig. Auf der anderen Seite wissen wir aus vielen Betrieben, dass motivierte Mitarbeiter gesucht werden“, erklärt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes.

Für den DGB hat der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit Vorrang. „In den letzten zehn Jahren ist die Langzeitarbeitslosigkeit trotz überwiegend guter Konjunktur gleich geblieben. Wir dürfen niemanden zurücklassen und brauchen auch die Potentiale derer, die lange erfolglos Arbeit gesucht haben für die Gestaltung von Demokratie und Gesellschaft. Der Teufelskreis sinkender Chancen mit zunehmender Dauer von Arbeitslosigkeit muss durchbrochen werden. Das ist dem Hartz-System gar nicht gelungen. Wir brauchen einen Aufbruch“, erklärt Mark Rosendahl für den DGB Niederrhein.

Arbeitgeber, die Interesse an der Initiativer des Netzwerks haben, können über die Telefonnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und jobcenter Duisburg die Profile für ihre Stellenbesetzung anfordern.

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