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Krefeld. Oberbürgermeister Frank Meyer hat zusammen mit Staatssekretär Peter Knitsch aus dem Landes-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Mitgliedern der „Hochwassernotgemeinschaft Rhein“ und Vertretern der großen Religionsgemeinschaften den sanierten Rheindeich eingeweiht. Der neue Deich erreicht jetzt eine Höhe von 33,38 Metern über Normal Null. Dies entspricht in etwa einem Schutz vor einem 500-jährlichen Hochwasser plus einer Sicherheitshöhe von einem Meter. Damit bietet er rund 25 000 Bürgern und 1500 Betrieben in Krefeld zuverlässigen Schutz. „500 Jahre – das hört sich abstrakt an“, erklärte Oberbürgermeister Frank Meyer. „Aber wenn wir in die neuere Geschichte blicken, sehen wir immer wieder große Überflutungen in Uerdingen und Linn, zuletzt 1824 und 1920. Hochwasserkatastrophen in Krefeld sind also nicht so abstrakt, wie wir heute vielleicht glauben. Im Gegenteil: Durch den Klimawandel ist die statistische Wahrscheinlichkeit für solche extremen Naturereignisse nochmals gestiegen. Insofern war es höchste Zeit, den Rheindeich zu sanieren“, so Meyer. Mit dem neuen Hochwasserschutz werden nicht nur die Bürger in Uerdingen geschützt, sondern auch die der Stadtteile Bockum, Linn und Gellep-Stratum.

Die Sanierung kostete insgesamt rund 4,6 Millionen Euro und wurde größtenteils vom Land NRW gefördert. „Ein Dank geht nicht nur an die Stadt Krefeld und den beteiligten Baufirmen, mit denen wir gut zusammengearbeitet haben, sondern auch an die Uerdinger Bürger, die während der Bauarbeiten einiges Beeinträchtigungen ausgesetzt waren“, sagte Knitsch. „Aber im Rückblick können wir sagen, dass es sich gelohnt hat.“ Die Anwohner können sich nun nämlich hinter dem Deich sicher sein. Eine eingebaute Spundwand mit bis zu 1,5 Tonnen schweren und zwischen vier und elf Meter langen Elementen stellt in dem Bereich, wo der größte Druck bei einem möglichen Hochwasser herrscht, eine ausreichende Dichtigkeit her. Durch die Kurve, die der Rhein bei Uerdingen fließt, ist der Wasserdruck auf den Deich enorm und wird durch Wellen und Treibgut weiter verstärkt. Die Spundwand hält nicht nur dem Druck stand, sondern verhindert auch, dass der Deich komplett durchnässt. Die technische Spundwand-Lösung als Dichtelement machte es möglich, viele der alten Bäume zu erhalten. Auf der Deichkrone wurde ein breiterer Deichverteidigungsweg angelegt, der durch eine gleichzeitige Neugestaltung samt Beleuchtung für den Erholung suchenden Bürger attraktiver ist. Meyer: „Das Stadtbild und die Aufenthaltsqualität in Uerdingen haben mit dem neuen Deich gewonnen. Wir haben jetzt hier eine schöne, breite Promenade zum Schlendern und Verweilen.“ 

Frank Meyer erwähnte in seiner Ansprache den Hochwasserschutz als perfektes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit rheinauf- und abwärts. Dazu passte auch, dass der Shanty-Chor aus Hüls für ein stimmungsvolles Willkommen sorgte. „Darüber hinaus sind wir als Stadt in der Hochwassernotgemeinschaft Rhein und im Arbeitskreis Hochwasserschutz und Gewässer aktiv. Zu den vordringlichen Aufgaben in diesem Bereich gehört die gemeinsame Entwicklung eines Hochwasser-Risikomanagements. Wir freuen uns, dass das Land mit dem neuen Klimaschutzplan NRW und dem großen Einsatz zur Umsetzung der HochwasserRichtlinie ein festes Fundament für die weitere gute Zusammenarbeit im Hochwasserschutz geschaffen hat. Nur mit Hilfe all dieser Bausteine werden wir am Ende ausreichend gewappnet sein, die Risiken durch extreme Hochwasserereignisse zu minimieren“, so der Oberbürgermeister. 
 

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