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Der Rotary Club Kamp-Lintfort / Grafschaft Moers startete mit dem Internationalen Bund (IB) und dem Sozialamt der Stadt Kamp-Lintfort ein Pilotprojekt zur Integration von 20 jungen Flüchtlingen mit Bleibeperspektive (Foto: privat)

Kamp-Lintfort. Die aktuelle Flüchtlingssituation hat alle Städte und Gemeinden in Deutschland fest im Griff und stellt sie vor große Herausforderungen. Das gilt auch für Kamp-Lintfort. Vor dem Hintergrund der massiv gestiegenen Flüchtlingszahlen hat der Rotary Club Kamp-Lintfort / Grafschaft Moers gemeinsam mit dem Internationalen Bund (IB) und dem Sozialamt der Stadt Kamp-Lintfort ein Pilotprojekt zur Integration von 20 jungen Flüchtlingen mit Bleibeperspektive gestartet.

Das Projekt gliedert sich in drei Teile: Intensivsprachkurs, Berufspraktika und bestenfalls Beschäftigungsmöglichkeiten in gemeinnützigen Arbeitsfeldern, die auch von Un- und Angelernten durchgeführt werden können. 12.500 Euro investiert der Rotary-Club in das Projekt. Aufenthaltsstatus, Arbeitserlaubnissen und weitere rechtliche Rahmenbedingungen spielen vorerst keine Rolle. „Diese Voraussetzungen werden zwar im späteren Verlauf des Aufenthaltes notwendig, setzen allerdings erst mit Erteilung der Aufenthaltserlaubnis ein. Dazwischen verlieren Flüchtlinge häufig bis zu einem Jahr. Mit dem Projekt wollen wir erreichen, dass die Menschen diese Zeit zur beruflichen Orientierung nutzen können“, erläutert Sozialamtsmitarbeiter Bernd Kopitzki im Namen der Projektbeteiligten.

„Schlüssel zu gesellschaftlicher und sozialer Integration und damit Ausgangspunkt des Projektes ist und bleibt: die Sprache“, so der Präsident des Rotary-Clubs August Kraus, „und diese Integration gilt es als Erstes zu fördern.“ Um möglichst schnell die deutsche Sprache zu erlernen, werden in Schulungsräumen der Friedenskirche Kamp-Lintfort an vier Tagen pro Woche jeweils fünf Unterrichtsstunden pro Tag erteilt. Neben einer alltagsbezogenen Sprache erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Syrien, Eritrea, Irak und Iran auch alltags-und arbeitsweltbezogene Kenntnisse sowie grundlegende Informationen über Geschichte, Kultur und Demokratieverständnis in Deutschland.

In den vergangenen Tagen stellten sich die Projektteilnehmerinnen und –teilnehmer mit Hilfe von Dolmetschern bei einem Treffen der Projektbeteiligten vor und berichteten über ihre Familien, Herkunft, schulische Ausbildung und Berufswünsche. Der Sprachkurs läuft noch bis Ende Mai. Dann stehen die Berufspraktika auf dem Plan. Auch hier sind die Projektbeteiligten zuversichtlich. „Wir verfügen durch das Forum Integration über ein breit gefächertes Netzwerk und hoffen, den Teilnehmern geeignete Praktikumsplätze in Unternehmen der Region anbieten zu können“, so Kopitzki abschließend.

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