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Moers. Ein Symposium mit hochkarätigen Referenten aus der Wundmedizin und Wundpflege veranstaltete dieser Tage das Krankenhaus Bethanien im Eurotec Moers. Thema waren nicht heilende, langwierige Wunden, die schwer zu behandeln sind. Die Fachkonferenz richtete sich an ein Publikum aus Medizin und Krankenpflege und fand bereits zum vierten Mal statt. “Wir wollen Erkenntnisse in der Wundversorgung den Anwendern in Medizin und Pflege zugänglich machen. Dafür setzen wir uns in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften und Akteuren der Wundversorgung ein”, so Veronica Gerber, Vorstandsvorsitzende der bundesweiten Initiative Chronische Wunden e. V. (ICW). Die ICW zertifiziert in ganz Deutschland sogenannte Wundzentren. Das sind Kliniken, in denen schwierige Wunden fachübergreifend behandelt werden.

Durch Wunden, die nicht heilen, können Keime in den Körper gelangen und eine ernsthafte Gefahr für die Betroffenen bedeuten. Typische Problemwunden sind Druckgeschwüre, die durch langes, zum Beispiel krankheitsbedingtes Liegen entstehen oder aber das sogenannte diabetische Fußsyndrom bei Diabetes. Auch durch eine Krebserkrankung verursachte Wunden können sich problematisch darstellen. Eine Wundheilungsstörung kann ein weiterer Grund sein, warum eine Wunde nicht heilt. “Solche Problemwunden bekommen wir nur in den Griff, wenn alle Akteure aus Medizin und Pflege ganz eng zusammenarbeiten – und zwar nach strengen medizinischen und pflegerischen Vorgaben”, so der Bethanien-Chirurg Prof. Dr. Robert Hierner, der mit dem Bethanien-Wundmanager Hubert Wachs die Konferenz moderierte. Zu den Referenten aus Bethanien zählten Chefarzt Prof. Dr. Bruno Geier von der Gefäßchirurgie und Oberarzt Dr. Ralph-Dietrich Rackwitz, der die Diabetologie der Klinik seit vielen Jahren leitet.

Wundmanager Wachs hatte die Konferenz maßgeblich organisiert und zählt mit Prof. Dr. Hierner zu den treibenden Kräften bei der Etablierung eines Wundzentrums im Krankenhaus Bethanien. Auf der Konferenz waren Beispiele zu hören, wie chronische Wunden durch fachübergreifende Kooperation zur Heilung gebracht werden können. “Wir haben um Wundzentrum Bethanien erfolgreich Patienten behandelt, die seit vielen Jahren, zum Teil seit Jahrzehnten offene Wunden hatten, zum Beispiel am Steißbein. Hier können wir viel tun, um den uns anvertrauten Menschen zu helfen”, sagten Wachs und Hierner. Therapiemöglichkeiten gebe es viele. Es komme jedoch darauf an, die richtigen Therapieschritte in der richtigen Reihenfolge richtig zu kombinieren. Das sei ein Expertenjob.

Welche Anforderungen ein Krankenhaus wie Bethanien bis zu endgültigen Zertifizierung zum Wundzentrum erfüllen muss, erläuterte auch Dr. Christian Karl, der das Wundtherapiezentrum im  Krankenhaus Bergmannsheil in Gelsenkirchen-Buer organisatorisch leitet. “Es ist ein langer Weg zum Wundzentrum. Auch die ökonomischen Rahmenbedingungen sind ein wichtiger Faktor für die Erreichung von Behandlungszielen”. Das vierte Moerser Wundsymposium zeigte auf, wie wichtig die Vernetzung von verschiedenen Fachdisziplinen ist, um dauerhaft eine bestmögliche Versorgung chronischer Wunden zum Wohle von Patienten sicherzustellen.

 

INFO

In einem Wundzentrum werden nicht heilende oder langwierige Wunden von einem Expertenteam aus Ärzten und Pflegekräften fachübergreifend behandelt. Bethanien baut derzeit ein eigenes Wundzentrum auf, dass demnächst offiziell anerkannt werden soll. Kontakt: Wundzentrum Bethanien Moers, Herr Wachs, Tel. 02841/200-2296 oder Mail: wundzentrum@bethanienmoers.de

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