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(© Shantan Kumarasamy)

Mülheim. “Ich will Deutsch lernen” ist ein Projekt des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Kern handelt es sich um ein kostenfreies Lernangebot zur Förderung der sprachlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration Zugewanderter. Es umfasst eine umfangreiche Online-Lernplattform (www.iwdl.de) und eine dazu gehörige Sprachkurs-App.

Darüber hinaus umfasst das Projekt rund 500 Schulungen jährlich für Kursleiterinnen und -leiter sowie ehrenamtliche Lernbegleiterinnen und -begleiter, die den Ansatz weiter in der Praxis verankern.

 
 

Praxistest in der VHS

Projektleiterin Celia Sokolowsky vom DVV hat Mitte Mai mit ihrem Team die App an der Heinrich-Thöne-Volkshochschule (VHS) in Mülheim getestet. In zwei Integrationskursen im Bereich Deutsch als Zweitsprache der VHS für Geflüchtete, unter Leitung von Dr. Hartmut Melchert, konnten die Lernende in der Praxis ausprobieren, was die App ihnen bietet.

Für Celia Sokolowski ein spannender Moment: “Wir wollen direkt vor Ort und von den Flüchtlingen wissen, ob wir mit der Entwicklung der Deutsch-Lern-App auf einem guten Weg sind beziehungsweise ob noch was fehlt, zu ändern oder unverständlich ist. Wie kommt sie an?!”

Für die Lernenden und deren Kursleiter ist die App jedenfalls eine tolle Sache. “Das ist mal ein anderes Lernen,” so Melchert. Und Khaled Alakhras sagt: “Eine perfekte Art zu lernen, da der zu lernende Text sowohl in der richtigen Aussprache vorgesprochen, als auch geschrieben wird.” So verstehe man die Sprache sofort schneller. Einen Verbesserungsvorschlag hat der Syrer aber auch schon: “Es wäre gut, wenn der geschriebene Text sowohl in der Muttersprache, als auch in Deutsch angezeigt wird.” Projektleiterin Celia Sokolowsky notiert sich alles und verspricht, sich der Anregungen anzunehmen. “Da wir noch in der Entwicklung und Probephase sind, sind wir dankbar für Kritik und Vorschläge jeder Art.”

VHS-Leiterin Annette Sommerhoff freut sich, dass die App nunmehr in den Integrationskursen und anderen Deutschkursen für Geflüchtete Verwendung finden wird. Auch außerhalb des Unterrichts können die Geflüchteten nun zielgerichtet ihre Kenntnisse erweitern. “Wir wollen den Geflüchteten das Erlernen der deutschen Sprache damit erleichtern und ihnen gleichzeitig Spaß am Lernen vermitteln“, so Annette Sommerhoff.

 

Zur App:

Die App „Einstieg Deutsch“ richtet sich explizit an Selbstlernende und ermöglicht den schnellen Einstieg in die deutsche Sprache. Sie geht vom elementaren und unmittelbaren Sprachhandlungsbedarf aus und zielt darauf, eine schnelle Sprechfähigkeit im Deutschen zu erreichen. Lernende können an jeder Stelle in 15 Lektionen (aktuell: 6, bis August 2016: 15) jeweils themenbasiert einsteigen und die wichtigsten Begriffe, Phrasen und Wendungen für ihren jeweiligen Sprachbedarf erlernen und variieren. So hilft die App ad-hoc als Begleiterin bei den ersten Schritten z. B. bei Behördengängen oder beim Arztbesuch. Die Inhalte schließen an das Lernportal und andere Kursformate an und können dort vertieft werden. Die App setzt auf das Smartphone als Ressource, ist offline nutzbar und intuitiv zu bedienen. Sie ist außerdem vollständig übersetzt in neun Sprachen (Arabisch, Dari, Englisch, Farsi, Französisch, Kurmanci, Paschtu, Tigrinya, Urdu) verfügbar.

 

Zum Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV):

Der Deutsche Volkshochschul‐Verband ist die bildungs‐ und verbandspolitische Vertretung der Volkshochschulen und der VHS‐Landesverbände auf Bundes‐ und europäischer Ebene. Hinter ihm stehen mehr als 900 Volkshochschulen in Deutschland, die unter anderem rund 40 Prozent der deutschlandweit stattfindenden Integrationskurse anbieten.

 

InfoKlick: https://www.dvv-vhs.de

 

 

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