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Pfarrerin Kerstin Ulrich beginnt in Broich-Saarn (Foto: privat)

Mülheim/Neukirchen-Vluyn. Eine Kirche für Mit-Macherinnen und Mitmacher, das ist es, was Pfarrerin Kerstin Ulrich gefällt. Ihre Ideen zum Mitmachen wird sie ab August in die Evangelische Kirchengemeinde Broich-Saarn einbringen, wo sie die Nachfolge von Pfarrer David Ruddat antritt.

Zum Einführungsgottesdienst für Pfarrerin Ulrich mit Superintendent Hitzbleck lädt die Evangelische Kirchengemeinde Broich-Saarn am Samstag, 27. August, 18 Uhr, in die Ev. Kirche an der Wilhelminenstraße in Broich ein.

Bislang arbeitete Kerstin Ulrich als Religionslehrerin für Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung an der Sonneckschule des Neukirchner Erziehungsvereins in Neukirchen-Vluyn. „Dort funktionierte es nicht, den Kindern einfach etwas vorzusetzen, das sie dann verstehen sollten. Ich musste völlig offen dafür sein, wie die Inhalte gerade jetzt in ihre Welt hinein passen. Von ihnen habe ich oft auch spannende Impulse bekommen.“ – Und da unterscheidet sich der Unterricht gar nicht so sehr von der Gemeindearbeit, findet die 55-Jährige. „Ich bin keine, die der Gemeinde etwas Fertiges vorsetzt. Sondern ich habe Spaß, mit Leuten gemeinsam etwas zu entwickeln. Ich liebe es, mit anderen zusammenzusitzen und gemeinsam darum zu ringen, Was bedeutet das Evangelium gerade jetzt und gerade hier?‘“

Daran wird Kerstin Ullrich nun in Broich-Saarn anknüpfen, zum Beispiel mit Gruppen der Frauenhilfe oder auch mit dem Gemeindenachwuchs in den KiTas. Im Kindergottesdienstteam der Gemeinde ist die Theologin schon seit anderthalb Jahren ehrenamtlich aktiv. Die Broicher kennen sie auch durch den gelegentlichen Predigtdienst in der Kirche an der Wilhelminenstraße. Mülheim ist vertrautes Pflaster für Pfarrerin Ulrich. Sie lebt mit Ihren Mann in Saarn, war Vikarin in der damaligen Kirchengemeinde Dümpten und bis 2002 Pfarrerin zur Anstellung in der Kirchengemeinde Broich und im Fachbereich „Glauben leben“ der Evangelischen Familienbildungsstätte. Nach 15 Jahren in der Schule sei es nun Zeit für etwas Neues, so hatte Kerstin Ulrich beschlossen – und Kontakt zu ihrer Gemeinde aufgenommen, nachdem dort zwei Pfarrstellen ausgeschrieben waren.

Besondere „Lieblingsthemen“ bringt sie nicht mit in die Gemeinde. Offenheit für Aktuelles ist Kerstin Ulrich vielmehr wichtig: „Es ist dran, was dran ist“, an der „Kontextualität der Theologie“ ist der Pfarrerin gelegen. Im ihrem Studium hat die Befreiungstheologie von Ernesto Cardenal eine große Rolle gespielt. „Die Einflüsse machen sich durchaus noch bemerkbar“, sagt sie. „Dabei können meine Themen politische sein, müssen es aber nicht“. Wichtig sei, den Anschluss an die Menschen in der Gemeinde zu halten, immer neu zu prüfen „Wie kann man das Evangelium zu den Menschen bringen?“.

Nah bei den Gemeindemitgliedern wird Pfarrerin Ulrich mit ihrem neuen Zweirad sein. Zum Dienstantritt hat sie sich ein E-Bike zugelegt, mit dem sie von nun an zwischen dem Fängerweg und ihrem Gemeindebezirk rund um die Saarner Kuppe unterwegs ist. Fahrradfahren ist somit nicht nur Hobby, sondern auch erfreulicher Teil des neuen Arbeitsalltags. Ihre Freizeit verbringt Kerstin Ulrich gerne mit Krimis und Fantasyliteratur oder auch vor der Nähmaschine, um neue Schnittmuster für Taschen, Hosen und vieles mehr auszuprobieren.

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