Anzeigen

Duisburg. Das MAKS-Programm wirkt positiv auf Gäste in der AWOcura-Tagespflege. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Studie, die die Universität Erlangen initiiert hatte, bestätigen die Mitarbeiterinnen und Gäste der AWOcura-Tagespflege in Vierlinden. Sie können nur Positives von dem Programm zur Aktivierung von Senioren berichten.  

Die Abkürzung MAKS steht für motorische, alltagspraktische, kognitive und soziale Aktivierung der Tagespflegegäste. Auf sechs Monate – von Oktober 2015 bis März 2016 – war das wissenschaftlich begleitete Modellprojekt angelegt. Die AWOcuraMitarbeiterinnen nutzen jedoch nach wie vor die Ideen und Anregungen, denn das zeigte sich sehr schnell: „Das Programm hat dazu beigetragen, unsere Gäste geistig und körperlich beweglicher zu machen. Darüber hinaus ist uns aufgefallen, dass wir alle viel besser ins Gespräch kamen“, sagt Bettina Pomorin von der AWOcura-Tagespflege Vierlinden. Sie und ihre Kolleginnen Petra Fehlberg und Cornelia Kupzig sind von dem Programm überzeugt.  

Die AWOcura-Tagespflegen in Vierlinden auf der Rudolfstraße und in Duissern auf der Wintgensstraße – als zwei von insgesamt 32 Tagespflegeeinrichtungen in ganz Deutschland – arbeiteten streng nach Vorgaben der Universität Erlangen. Das Programm enthielt für jeden Tag vier Abschnitte. Jeder war und ist an den angestrebten Aktivierungen ausgerichtet: Kickern oder Frisbeewerfen stärkt die Motorik, das Schneiden von Gemüse für eine Suppe erhält die Alltagsfähigkeiten. Die Austauschrunden am Morgen, zum Beispiel, was einem am eigenen Namen besonders gefällt, sprechen die sozialen Kompetenzen an. Und bei „Wer wird Millionär“ lässt sich Wissen und Merkfähigkeit schulen. 

Erna Reif (88), die die AWOcura-Tagespflege in Walsum jeden Tag besucht, berichtet über ihre Erfahrung mit dem MAKS-Prinzip: „Das war gut und hat Freude gemacht.“ Ihre Tochter Martina Gerboth erinnert sich, dass besonders das Basteln ihrer Mutter sehr gut gefallen habe. Sie ergänzt: „Ich habe das Gefühl, dass meine Mutter ruhiger geworden ist.“ Auch Günter Pridöhl (87) fand Gefallen an dem streng durchgetakteten Programm: „Ich mochte besonders die Bewegungseinheiten.“  

Die subjektiven Eindrücke bestätigen die wissenschaftlichen Ergebnisse. Die DetailAuswertung der Universität Erlangen ist längst nicht fertiggestellt, aber als Zwischenbescheid schrieb die Diplom-Psychologin Melanie Straubmeier: „Seit wenigen Tagen wissen wir, dass die von uns untersuchten Effekte der MAKS-Therapie auf die kognitiven und die alltagspraktischen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer belegt werden konnten. MAKS, in Tagesstätten angewandt, wirkt also definitiv auf die kognitiven und die alltagspraktischen Fähigkeiten. Auf Ihrer Mitarbeit basiert dieser Erfolg! Darauf können Sie stolz sein.“  

Die Universität hatte das Projekt mit einem Test der kognitiven und der alltagspraktischen Fähigkeiten vor Beginn des Programms gestartet. Zum Abschluss wurde ebenfalls eine Überprüfung der Fähigkeiten vorgenommen. Der Vorher-Nachher-Vergleich ermittelt die Wirksamkeit der Methode. Bettina Pomorin, die bei einem dieser Tests dabei war, kam zu dem gleichen Ergebnisse: „Mit Ausnahme von einem Gast haben alle nachher besser abgeschnitten als vorher.“ Mit anderen Worten: MAKS macht in der Tat geistig und körperlich mobil.  

Deshalb habe man Teile des Programms weiter in den Tagesplan integriert. Die Tagespflege-Mitarbeiterin ergänzt: „Niemand muss mitmachen. Aber alle wollen mitmachen. Denn es bringt Spaß und die Gäste untereinander besser in Kontakt.“ Zum Tagesplan gehörten und gehören auch feste Rituale wie das Singen von ganz bestimmten Liedern. Erna Reif: „Jenseits des Tales – das ist mein Lieblingslied.“ Sie kann dazu die zweite Stimme singen und beeindruckte damit auch die Mitarbeiterinnen der AWOcura-Tagespflege in Vierlinden. 

Beitrag drucken
Anzeige