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Krefeld. Landwirt Reiner Geurden beackert etwa 180 Hektar Flächen rund um seinen Hof, das Gut Steuwen in Hüls. Der Milchviehhalter nutzt den Ackerbau zum größten Teil für seine Tiere und ist dabei in die Pflegemaßnahmen in Krefelds größtem Naturschutzgebiet Hülser Bruch und Hülser Berg eingebunden. Dazu gehört das Anlegen von Blühstreifen auf seinen Ackerparzellen.  

Landschaftspfleger Theo Malschützky vom Fachbereich Grünflächen erklärt: „Rund 40 Landwirte, die Ackerflächen in Krefeld bewirtschaften, machen beim Kulturlandschaftsprogramm der Stadt mit. Sie leisten mit den Blühstreifen auf ihren Feldern eine wichtige Arbeit für den Naturschutz. Feldbewohnern wird so Lebensraum und Nahrung geboten, die sie durch die zunehmende Intensität der Bewirtschaftung und die immer größer zusammenhängenden Einheiten immer seltener finden“. Der Artenrückgang in der freien Feldflur sei inzwischen für Jeden spürbar geworden. „Die Bestände der Feldlerche und des Kiebitzes sind stark rückläufig, der Feldhase ist kaum noch zu sehen und auch Insekten wie Schmetterlinge und Bienen sind auf den bestellten Feldern nur selten zu beobachten.“ In den blühenden Wiesen fühlen sich die Insekten dagegen wohl, sie wiederum bieten eine Nahrungsquelle für Vögel und andere Kleintiere. Insgesamt 30 Hektar Blühstreifen kommen in Krefeld durch das Programm zusammen. 

Die Bauern erhalten für die Aussaat von Blumenmischungen in den Streifen Fördermittel der Europäischen Union und des Landes. „1250 Euro pro Hektar und Jahr“, schildert Reiner Geurden. Für fünf Jahre hat er sich verpflichtet, diesen und andere Blühstreifen anzulegen. Insgesamt kommen bei ihm so 1,5 Hektar zusammen, um die er sich mit Mahd und Saat regelmäßig kümmern muss. „Wir Bauern merken es ja direkt, woran es krankt. Daher kann es auch für uns nur von Vorteil sein, wenn wir uns um eine intakte Natur sorgen“, sagt er. Und so blühen jetzt am Rande seines Weizenfeldes am Rohrammerdyk die blaue Kornblume, die violette Malve oder das Büschelschön. Auch Kamille und andere Kräuter fühlen sich dort wohl. 

Geurden ist nicht nur über den farbenfrohen Anblick entzückt, sondern gleichzeitig auch froh, dass sich die Stadt Krefeld um die Bürokratie kümmert, die hinter dem Projekt steckt. EU-Förderung bedeute Papier, weiß Malschützky, der für die Landwirte ein fachkundiger Ansprechpartner ist. Er und seine Kollegen im Fachbereich Grünflächen kennen sich so gut in der Materie aus, dass die Stadt Duisburg diesen Service bei der Krefelder Stadtverwaltung „einkauft“. 

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