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Inga Dorothea Schlemmer (Foto: Andreas Köhring)

Mülheim. „Man ist immer mittendrin“, das ist es, was Inga Dorothea Schlemmer an Familienbildung so gefällt, ganz nah dran sein am Familienleben und auch an gesellschaftlichen Entwicklungen. 1998 kam die Diplom-Sozialpädagogin als Fachbereichsleiterin an die Evangelische Familienbildungsstätte auf dem Kirchenhügel, ins nun beginnende neue Kurssemester startet sie als neue Leiterin der Kirchenkreis-Einrichtung. „Ganz so neu ist die Rolle nicht mehr“, sagt Inga Dorothea Schlemmer, die in jüngster Vergangenheit kommissarisch die Leitung in Vakanzzeiten übernommen hatte.

Für Inga Schlemmer ist es ein fliegender Neustart. Ende August beginnt das neue Semester mit 222 Kursen. Gerade gilt es, die Planung für 2017 abzuschließen. Neben bewährten Dauerbrennern im Programm werden auch einige Beiträge zum Reformationsjubiläum 2017 dabei sein. „Bildung war ja ein großes Anliegen der Reformatoren um Luther und Melanchthon. Es ist wichtig, dass wir unser Engagement in Sachen Bildung wachhalten und immer wieder aktualisieren. Das ist eine große Aufgabe und ein tolles Betätigungsfeld für unsere Kirche“, betont Inga Dorothea Schlemmer.

Viel Muße, die eigenen neuen Aufgaben zu sichten, bleibt der neuen Einrichtungsleiterin zurzeit nicht. Die nimmt’s gelassen. „Familienbildung bedeutet sowieso immer Veränderung“, findet Inga Dorothea Schlemmer. „Es hat sich einiges geändert in den letzten 18 Jahren: Die Wahrnehmung der Elternrolle, das Zusammenspiel von Familie und Beruf, auch der Zusammenhalt der Generationen.“ Hinzu kommen immer wieder veränderte Rahmenbedingungen, die die Einrichtung, aber auch alle Familien betreffen: neue Kurskonzepte in der Weiterbildung, neue Betreuungsmodelle für Kleinkinder, … „Es ist immer noch spannend, all das wahrzunehmen und dazu die passenden Angebote zu entwickeln“, findet die 46-Jährige.

Als Leiterin der Einrichtung wird sie künftig stärker den Kontakt zu lokalen und regionalen Kooperationspartnern im Blick haben, auch Gremienarbeit und Interessenvertretung auf Landesebene spielen eine Rolle. „Es werden oft überörtlich Konzepte entwickelt. Und es ist spannend daran mitzuarbeiten, aber nicht alles, was in Düsseldorf oder Köln funktioniert, kann man eins zu eins für Mülheim übernehmen.“ Eine weitere Aufgabe, der sich die neue Leiterin stellt: „Wir möchten stets Familienbildung für alle machen, nicht nur eine Zielgruppe, nicht nur bestimmte Milieus ansprechen“. Dazu gehört auch die Herausforderung, familienfreundliche Gebühren anzubieten. In Zukunft wird man sich im Haus am Scharpenberg auch auf das spontaner werdende Entscheidungsverhalten der Kursteilnehmenden einstellen müssen. „Die Kurse werden immer kurzfristiger gebucht und es wird auch häufiger gewechselt, öfter mal etwas Neues ausprobiert als früher“, beobachtet Inga Schlemmer.

Bei allem Trend zur Beschleunigung finden Teilnehmende und Dozenten in den Kursen durchaus auch familiären Zusammenhalt. „Im Gymnastikkurs geht es nicht allein ums Turnen, in der Nähgruppe nicht bloß ums Kreativsein. Die Teilnehmenden begleiten sich auch durch den Alltag und durch verschiedene Lebensphasen, sie tragen und stützen sich gegenseitig“, so FBS-Leiterin Schlemmer, die sich sehr für das Engagement der rund 130 Kursleitenden begeistert. „In unseren Kursen lebt nicht zuletzt durch die Begeisterungsfähigkeit der Dozenten ein ganz tolles Gemeinschaftsgefühl.“

Nicht zuletzt von diesem Zusammenhalt wird sie beim Neustart in der Leitungsposition getragen. „Zum Neubeginn gab es viel positives Feedback und viele gute Wünsche, das herzliche Willkommen tat auf jeden Fall gut.“

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