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Krefeld. Die Südschule freut sich über eine eigene Elternhaltestelle am Fischelner Friedhof. Zuletzt war es morgens vor Schulbeginn und am Mittag nach Unterrichtsende immer wieder zu gefährlichen Manövern gekommen, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto gebracht oder abgeholt hatten. Am Parkplatz des Friedhofs, Kölner Straße 730, können die Eltern nun ihre Kinder absetzen und auch wieder einsteigen lassen. Von dort sind es knapp 400 Meter „sicherer Schulweg“ bis zum Schultor. Um den geeigneten Standort zu finden, musste vorab ein Katalog durchgearbeitet werden. Dieser umfasst unter anderem Eigenschaften wie die Breite des Gehweges, Ampeln zur Querung von Straßen, Parkstreifen an der Straße und die Länge des Weges. „Die Park-Situation vor unserer Schule ist sehr schlecht, daher sind wir froh, nun diese Lösung zu haben“, sagte Schulleiterin Sandra Gringel bei der Eröffnung der Elternhaltestelle. 

Häufig sei es Gewohnheit oder Bequemlichkeit, das der Nachwuchs mit dem „Elterntaxi“ bis unmittelbar vor das Schultor gefahren wird, weiß PolizeiHauptkommissar Rainer Behrens. Durch verbotswidriges Halten oder riskante Wendemanöver behindern die Eltern dabei nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern gefährden auch die Kinder – die eigenen übrigens eingeschlossen. Melanie Plewe bringt ihre Tochter regelmäßig mit dem Auto zur Schule. „Wir wohnen einfach zu weit weg, als dass sie alleine gehen könnte. Da es aber vor der Schule keine Parkmöglichkeiten gibt und deswegen ständig ein Verkehrschaos herrschte, musste ich immer tief ins Wohngebiet, um dort einen Parkplatz zu finden. Hier ist es deutlich besser, vor allem, weil ich auch weiß, dass die Kinder auf einem sicheren Weg die Schule erreichen.“ Auch die Schulkinder freuen sich über ihre gewonnene Mobilität. „Es macht einfach Spaß, noch mit den Schulkameraden ein paar Meter zu laufen. Und morgens gibt mir das noch einen Schub Konzentration, weil ich durch das Laufen richtig wach werde“, sagt Tim, der ein großes Bild gemalt hat, das nun an der Schule auf die Elternhaltestelle aufmerksam macht. Burhan Karaca vom Förderverein ergänzt: „Die Kinder bekommen damit ein Stück Selbstständigkeit zurück, was wir Eltern ihnen durch das Bringen und Holen nehmen. Sie können auf dem Schulweg noch Dinge besprechen oder sich verabreden. Diese Einrichtung ist eine große Bereicherung für unsere Schule.“ 

Weitere Elternhaltestellen sind in Planung, und zwar in Lindental (Grundschulen Gießerpfad), Uerdingen (Paul-Gerhardt-Schule) und Königshof (Oberbruchstraße).

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