Oberhausen. Wer einen „Blick hinter die Kulissen“ werfen und Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten und Dienstleistungen der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH bekommen möchte, ist dazu am 18. September von 11.00 Uhr – 17.00 Uhr zum Tag der offenen Tür auf dem WBO-Betriebshof eingeladen. Das Fest mit vielen Angeboten für Klein und Groß findet bewusst in diesem Jahr statt, denn die Wirtschaftsbetriebe feiern ihr 20jähriges Bestehen als Modell der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP). Ein Erfolgsmodell, wie WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff resümiert.
Den allermeisten Oberhausenern sind die Müllabfuhr und auch die Stadtreinigung bekannt, die Aufgaben der WBO sind aber vielfältiger und spannend. Denn auch im Straßen- und Kanalbau, bei der Überprüfung und Wartung der Kanäle, für die Signalanlagen und Fließgewässer im Stadtgebiet ist die WBO zuständig. Die Beschäftigten stellen ihre Aufgaben vor, der Betriebshof, Fahrzeuge und die WBO-Werkstätten können besichtigt werden. „Am Tag der offenen Tür wollen wir zeigen, was wir machen und wie unsere Arbeit funktioniert“, sagt Maria Guthoff. „Die Bürgerinnen und Bürger sollen unsere Aufgaben und die Art, wie wir sie erledigen, gut nachvollziehen können. Deshalb wollen wir viel zeigen, unsere Besucherinnen und Besucher aber auch gut unterhalten und mit Getränken und vielen Leckereien versorgen.“
Freuen Sie sich mit der WBO auf:
- Musik von DJ Klaus Celesnik und Showtänze der SilverStars und der Tanzgarde der KG Eisenheim ZickZack
- ein abwechslungsreiches Kinderprogramm mit den Wertstoffprofis, die u.a. eine Kreativwerkstatt zum Basteln, eine Recycling-Rallye, Spiele zum Thema Müllentsorgung mitbringen, Hüpfburgen, Bungee Trampolin, Kinderschminken, Torwandschießen u.ä.
- Fahrten mit den WBO-Kleinkehrmaschinen
- die RWO-Fußballer und NBO-Basketballerinnen
- Segways und einen Fahrsimulator
- Eine Fotoaktion
- die städtische Abfallberatung mit Theo Tonne
- das Friedensdorf
- eine Rundumversorgung für Ihr leibliches Wohl durch einen Getränke- und einen Grillstand, Kaffee und Kuchen, Eis
- weitere Überraschungen
Am Tag der offenen Tür auf dem WBO Betriebshof, Buschhausener Str. 149, können Sie sowohl auf den Parkplätzen der GMVA (Müllverbrennungsanlage) sowie der Firma Kodi (Zum Eisenhammer 52) parken. Zwischen der GMVA und der WBO wird es einen Bus-Shuttle geben.
Sie sind herzlich eingeladen. Kommen Sie am Sonntag, 18. September, vorbei – die WBO freut sich auf Sie!
Hintergrund: 20 Jahre WBO als Öffentlich-Private Partnerschaft
Ein Erfolgsmodell im Sinne der Oberhausenerinnen und Oberhausener
Seit den neunziger Jahren wird die Öffentlich-Private Partnerschaft auch in Deutschland als attraktive Alternative zur Wahrung von kommunalen Aufgaben der Daseinsvorsorge gesehen. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen sind als eines der ersten ÖPP-Modelle in Deutschland seit ihrer Gründung 1996 ein viel zitiertes prominentes Beispiel dafür. Damals wurden für die bis dahin ausschließlich öffentlich ausgeführten Müllabfuhr-, Reinigungs-, Abwasser- und Grünflächenarbeiten in die privatrechtlich organisierte WBO GmbH überführt, die die Stadt und ursprünglich ein Konsortium aus Babcock und der RWE-Tochter R&T Trienekens betrieben. 1998 trat der heutige Gesellschafter REMONDIS ins ÖPP-Modell ein. Er hält die privaten Anteile in Höhe von 49 %, die Stadt 51 % über die STOAG. Die heutige Aufgabenpalette der WBO umfasst alles von der Stadtentwässerung und Entsorgung über die Reinigung und Unterhaltung des Straßennetzes von rd. 550 Kilometern, Entsorgungsdienstleistungen für Industrie-, Gewerbe- und Privatkunden bis zur Übernahme von Verkehrssicherungspflichten. Dabei ist die WBO Dienstleister für ca. 104.000 Haushalte und mit 170 Fahrzeugen im Einsatz.
Ursprüngliche Erwartungen und Ziele wurden erfüllt
„Die WBO ist ein sehr erfolgreiches ÖPP-Modell. Die Umsetzung der Anforderungen der Abfallwirtschaft der Stadt Oberhausen und der anderen Aufgaben ist bei uns in besten Händen“, bilanziert WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff. „Die ursprünglichen Erwartungen und Ziele, die die Stadt mit der Gründung verbunden hat, sind erfüllt worden.“ Das waren:
- Haushaltsentlastungen in Höhe von 17,5 DM pro Jahr
- Optimierung der Leistungsfähigkeit
- Wahrung des kommunalen Einflusses auf die Entscheidungsprozesse bzw. des Mitbestimmungsrechts des Rates
- Keine betriebsbedingten Kündigungen oder Beschneidung der sozialen Rechte der Beschäftigten
Es ging darum, die wirtschaftlichste Lösung für die Erfüllung der Aufgaben zu finden. „Das hat funktioniert“, resümiert WBO-Geschäftsführer Karsten Woidtke. „Bereits seit 1999 schreibt die WBO schwarze Zahlen. Die Erlöse, die die WBO erwirtschaftet, kommen auch dem Konzern Stadt und damit den Oberhausenerinnen und Oberhausenern zugute.“
Auch Sonja Bongers, WBO-Aufsichtsratsvorsitzende und SPD-Ratsfrau, sieht die WBO GmbH als Öffentlich-Private Partnerschaft positiv: „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut und die WBO erfüllt ihre Aufgaben aus städtischer Sicht bestens. Insofern hat sich die WBO als ÖPP-Modell bewährt. Auch vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der Stadt hilft uns dieses Modell damals wie heute bei einer effizienten und kostengünstigen Umsetzung unserer Daseinsvorsorgeaufgaben, wobei der private Partner eine wichtige Rolle einnimmt.“
Bevor der Rat die Gründung der WBO als ÖPP-Modell beschloss, hatte es auch viele kritische Diskussionen und Skepsis gegeben – u.a. was die Wahrung der Rechte und des Status der Beschäftigten angelangt. „Bis tief in die Nacht dauerten zum Teil die Gespräche mit der Gewerkschaft“, erinnert sich Maria Guthoff, die damals an den Verhandlungen beteiligt war. „Rückblickend kann ich sagen: Es hat keine Nachteile für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegeben. Damals wie heute haben unsere Beschäftigten Arbeitsplätze auf dem Niveau öffentlicher Arbeitgeber. Und entgegen aller Kritik, die es vor 20 Jahren gegeben hatte, hat sich die WBO als ÖPP-Modell bewährt und als Vorbild für andere Kommunen dargestellt. Es war also keineswegs eine Rolle rückwärts, wie Kritiker glaubten, sondern eine Rolle vorwärts.“
Eine Bewertung, der sich auch Wolfgang Crämer, Betriebsratsvorsitzender der WBO GmbH, anschließt: „Auch aus Sicht des Betriebsrates hat die ÖPP eindeutige Vorteile gebracht. Die Einbringung von privatwirtschaftlichem Know-how hat zu einer Leistungsverdichtung und zu mehr Investitionen in modernste Technik geführt. Das hat uns als Unternehmen nach vorne gebracht und uns geholfen, Aufträge langfristig zu sichern.“
Im April 1996 hatte der Rat der Stadt die Umsetzung des ÖPP-Modells beschlossen. Die Bezirksregierung Düsseldorf genehmigte die Ratsentscheidung und betonte dabei auch die Vorteile der Einbindung Privater in eine Gesellschaft. Die Vertragsunterzeichnung mit den Erwerbern der Anteile erfolgte dann im August 1996.
Wichtigste Daten der WBO-Historie: