Anzeigen

In einem festlichen Gottesdienst sind die Prämonstratenser-Fratres Jeremias Kehren und Jakob Mannheimer (v.l.) zu Priestern geweiht worden (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)

Xanten/Duisburg/Dinslaken. Es ist der Moment, auf den sich die beiden Männer seit langer Zeit vorbereitet haben. Ausgestreckt liegen sie auf dem Boden des St.-Viktor-Doms in Xanten, während in der Litanei die Heiligen um ihre Fürsprache angerufen werden. Vor den beiden auf dem Boden liegenden Männern kniet Weihbischof Wilfried Theising. Er wird Frater Jakob Mannheimer und Frater Jeremias Kehren, beide Mitglieder des Prämonstratenser-Ordens, wenige Minuten später zu Priestern weihen.

Eine Priesterweihe ist selten im Xantener Dom – dass die beiden Prämonstratenser ausgerechnet dort geweiht werden, liegt in der Ordensgeschichte begründet. Kehren erklärt: „Unser Ordensgründer, der Heilige Norbert, wurde im 11. Jahrhundert in Xanten geboren und, auch wenn seine Beziehung zu seinem Geburtsort alles andere als reibungslos war, gehört Xanten einfach zur Ordensgeschichte dazu.“ Weihbischof Theising nannte es „eine besondere Freude und Ehre, dass in unserem schönen Dom diese Weihe stattfindet“.

In seiner Predigt ging Theising unter anderem darauf ein, warum sich die Priesteramtskandidaten während des Weihegottesdienstes ausgestreckt auf den Boden legen: „Es ist vielleicht das Zeichen, das am tiefsten berührt. Der Mensch, der am Boden liegt, ist wehrlos und muss darauf vertrauen, dass andere ihm helfen, das macht der Priester am Tag seiner Weihe sichtbar.“ Es sei ein „Zeichen der Hingabe, dass sie alle von Gott erwarten und nicht von sich selbst.“ Theising erinnerte daran, dass unmittelbar unter dem Altarraum die Gräber der Märtyrer liegen: „Dieser Boden strahlt eine besondere Kraft aus“, sagte der Weihbischof, „es ist ein Vermächtnis, wenn man auf diesem Boden liegt“. Kraft könne den beiden Männern zudem geben, dass sie zu zweit geweiht werden: „Es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist, sie werden sich beide immer an den Tag der Weihe erinnern.“

Künftig werden die beiden neuen Priester am Niederrhein wirken. Jeremias Kehren, mit 27 Jahren das jüngste Mitglied der Hamborner Prämonstratenser, wird in der Pfarrei St. Vincentius in Dinslaken eingesetzt. „Auf die Kaplanstelle dort freue ich mich sehr. Die Seelsorge ist mir ein Herzensanliegen, denn als Priester ist man ja bestellt, um den Menschen das Evangelium zu verkünden und die Sakramente zu spenden, damit sie so gestärkt sind auf ihrem Weg durch das Leben auf das ewige Ziel hin“, sagte der ursprünglich aus Keldenich in der Eifel stammende Kehren. In der Hansestadt Wismar in Mecklenburg wurde Jakob Mannheimer geboren. Der 29-Jährige freut sich auf seinen Einsatz in St. Dionysius, Walsum.

Beitrag drucken
Anzeige