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Familie Isaacson besucht die Stolpersteine in Ruhrort (Foto: Fritz Hemberger)

Duisburg. Zu einer gemeinsamen Zeit des Gedenkens trafen sich am Freitagnachmittag Ruhrorter Bürger mit den Nachkommen des Ehepaars Isaacson, für das in der Landwehrstraße auf Höhe der ehemaligen Hausnummer 16 im letzten Dezember Stolpersteine verlegt wurden.

Familie Isaacson ist aus den USA angereist, um sich auf den Spuren ihrer Vorfahren zu begeben. Die Ruhrorter Forscherin zur jüdischen Geschichte, Ilse van Ackeren hatte die Enkel und Urenkel von Sally und Emma Isaacson eingeladen, den Ort zu besuchen, an dem ihre Familie bis zur Deportation lebte und ein Geschäft betrieb. Sally Isaacson wurde in Dinslaken geboren, lebte seit 1909 in Ruhrort und hatte eine Metzgerei. Er war Kriegsteilnehmer im 1. Weltkrieg, Mitglied des Ruhrorter Kriegervereins, musste 1933 durch Boykott sein Geschäft aufgeben und wurde 1942 nach Izbica deportiert und gilt als verschollen. Seine Frau Emma verstarb im Jahr 1941 entrechtet und gedemütigt im Kölner jüdischen Asyl.

Der Moderator des Kreativquartiers Ruhrort, Heiner Heseding übergab der Familie einen Druck des Porträts von Sally Isaacson, das die französische Malerin Francine Mayran für die am nächsten Sonntag beginnende Ausstellung im Gemeindehaus Ruhrort eigens angefertigt hat. Es wird mit vielen Porträts von Menschen, die unter Gewalt litten und Menschen, die sich für Menschen unter Zwangsgewalt eingesetzt haben in der Ausstellung „Der Mensch des Menschen Wolf? Die Shoa und ihr Schatten“ im Rahmen der Jüdischen Kulturtage gezeigt. Dass das Porträt offensichtlich treffend gelungen ist, bezeugte die Familie durch die Ähnlichkeit, die es mit dem Sohn Sally Isaacsons haben muss.

Nachdenklich gedachte man derer, die mit den Isaacsons gelitten haben und aus ihrer Heimat vertrieben oder ermordet wurden.

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