Neukirchen-Vluyn. Ist der Markt der Dorfladen der Zukunft? Dieser Frage widmet sich eine Inszenierung, die Teil der Aktion „Spuren der Zukunft“ ist und die heute vor der Neukirchener Buchhandlung an der Andreas-Bräm-Straße vorgestellt wurde – an dem Ort, an dem derzeit der wöchentliche Bauernmarkt stattfindet.
Bereits im Vorfeld wurden die Neukirchen-Vluyner im Rahmen von „Spuren der Zukunft“ nach den aus ihrer Sicht wichtigen Aufgaben und Funktionen einer Innenstadt befragt – dies geschah übrigens auch in Krefeld, Kamp-Lintfort und Venlo, denn „Spuren der Zukunft“ ist ein grenzüberschreitendes Gemeinschaftsprojekt. Auf das Dorf Neukirchen bezogen, auf dessen derzeitige Situation sich das Projekt hier konzentriert, standen insbesondere die zahlreichen leerstehenden Ladenlokale und die Situation der Nahversorgung im Mittelpunkt.
Diesen Schwerpunkt greifen Professor Nicolas Beucker von der Hochschule Niederrhein und die Rotterdamer Designerin Ester van de Wiel nun mit einer temporären Inszenierung auf. Sie zeigen als möglichen Lösungsansatz einen Markt mit lokalen Angeboten, wie er theoretisch denkbar wäre und andernorts teils schon existiert. Verschiedene Funktionen, die zunächst wohl die wenigsten mit einem Markt verbinden, transportieren Angebote aus den klassischen Geschäften auf den Wochenmarkt. Auch eigeninitiativ geprägte Angebote finden hier ihren Platz. Konkret sichtbar wird dieses Querdenken sicherlich durch die auf der Grünfläche grasenden Schafe, die Apfelpresse oder die Angebote des Repair-Cafés. Los geht es am 29. September und am 6. Oktober. Jeweils von 14:30 bis 18 Uhr präsentieren sich die neuen Angebote vor der Buchhandlung. Alle Besucher sind aufgerufen, auch eigene Ideen, Wünsche und Vorstellungen in Sachen Markt einzubringen und zu diskutieren. Am 13. Oktober findet ab 17 Uhr außerdem ein großer Gedankenaustausch beim „Suppengespräch“ an einer langen Tafel statt. Dabei entsteht der schmackhafte Eintopf aus unverkauften lokalen Erzeugnissen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Das Projekt “Spuren der Zukunft” wird im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland ermöglicht und von der Europäischen Union (EU) mitfinanziert. Zudem wird es vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.