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Krefeld/Michalovce. „Das war der kurzfristigste Hilfs-Transport, den ich je organisiert habe“, beschreibt Karin Meincke, die Vorsitzende der Hospiz Stiftung Krefeld, die Aktion, die am Freitag in Krefeld startete und am Montag, 3. Oktober, in Michalovce (Slowakei, nahe der ukrainischen Grenze) endete. Voll funktionsfähige Pflegebetten, Rollstühle, Rollatoren und verschiedene andere Hilfsmittel wurden vom Krefelder Hospiz am Blumenplatz zu einem Hospiz in Michalovce gebracht – die ganze Logistik stand innerhalb von 24 Stunden.

Der Hintergrund: Nach zwölf Jahren hatte der Austausch der 13 Betten im Hospiz angestanden und eigentlich war eine Einlagerung der alten Betten bis zu einem späteren Versand geplant gewesen – zusammen mit einem Bestand von fünf Betten, die ein Dialyse-Zentrum bereits vor längerer Zeit gespendet hatte. Am Donnerstag hatte die Solinger Schlagersängerin Annabelle Prinz, selbst in der Slowakei geboren, kurzfristig den Kontakt zu der Internationalen Spedition Pfeiffer-Logistik in Remscheid hergestellt. Die wiederum waren über einen LKW informiert, der nur 50 km von Krefeld entfernt, am nächsten Tag mit einer Leerfahrt zurück in die Slowakei wollte. In einer logistischen Meisterleistung wurde der LKW umgeleitet und stand bereits am gleichen Abend in Krefeld  – und am Freitag hatten viele ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter um Alexander Henes, der Leiter des Krefelder Hospizes, alle Hände voll zu tun, denn die neuen Betten wurden am gleichen Tag um 8 Uhr ebenfalls angeliefert. „Zum einen musste der Betten-Austausch mit der Umlagerung der Hospiz-Gäste bewältigt werden, dann wurden die Betten abgezogen und alles auf den Lkw geladen. Alle Mitarbeiter haben sehr schnell reagiert und mitgeholfen“, so Henes.

Der Förderverein des Krefelder Hospizes hatte den Transport, den der Remscheider Unternehmer sehr günstig durchgeführt hatte, finanziert, „wir finden, dass das eine sehr sinnvolle Verwendung der Betten ist und eine internationale Vernetzung der Hospiz-Arbeit ist in jedem Fall zu begrüßen“, so die Schatzmeisterin des Fördervereins, Nicole Grigat.

In Michalovce war die Freude über die Betten, die dort dringend benötigt werden, riesengroß und sie wurden direkt zu den Menschen gebracht, die so eine Erleichterung in ihrer letzten Lebensphase finden. „Sehr schön finde ich auch, dass sich die Bürger und der Bürgermeister der Stadt jetzt für die Hilfe aus Krefeld erkenntlich zeigen und ihrerseits durch eine Spende die Arbeit unseres Hospiz-Fördervereins unterstützen möchten“, schildert Karin Meincke, dass sich kurzfristig noch eine ganz andere Idee entwickelt hat.

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