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So wollen die Kobras am Sonntag gegen die Rockets jubeln (Foto: Sport-meets-Photographie.de)

Dinslaken. Am 16.10. beginnt mit dem Spiel der Kobras gegen die Rockets aus Diez Limburg eine Serie von vier Heimspielen in Folge, die natürlich der Tatsache geschuldet ist, dass in der Dinslakener Eissporthalle im Dezember neben den obligatorischen Eishockeyspielen an den Wochenenden auch das beliebte Eismärchen aufgeführt wird. Da musste man terminlich ausweichen und so entstehen dann schon einmal solche Konstellationen.

Zur Vorstellung des Gegners: Die Rockets selbst sind Liga-Neuling und üben sich gerne im Understatement. Folgt man ihnen auf Facebook, so begegnet man immer wieder dem Hashtag: #missionunderdog. Doch von einem Underdog sind die Hessen so weit weg wie die Erde vom Mond. Im Gegenteil: Im Mannschaftskader befinden sich Spieler, nach denen sich andere Vereine die Finger lecken würden.

Beispiel gefällig? Als die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven im Sommer dieses Jahres als Nachrücker der Hamburg Freezers für die DEL feststanden, sicherte man sich die Dienste des DEL2-Verteidigers Andrej Teljukin. Dieser ist zwar schon 40 Lenze alt, an der hohen Qualität seines Eishockeyspiels besteht aber nicht der Hauch eines Zweifels. Er bestätigte seine konstanten Leistungen in den letzten 5 Jahren immer wieder in der DEL2, in denen er mit den Pinguins fast ständig in der Tabellenspitze der DEL2 mitmischte. Teljukin ist der Denker und Lenker der Raketen, der Chef-Kosmonaut, sozusagen.

Ein weiteres Beispiel: Mathew Fischer. Der Kanadier kommt aus der höchsten Klasse kanadischer Juniorenligen und hat dort in der letzten Spielzeit sämtliche Rekorde gebrochen. Er erzielte in 40 Ligaspielen 72 Tore und 74 Vorlagen, macht zusammen 146 Scorerpunkte. In den 21 Playoff-Spielen legte er noch 21 Tore und 16 Vorlagen nach. Der Mann weiß, wo die schwarze Scheibe hingehört.

Nächstes Beispiel: Konstantin Firsanov: Der Deutsch-Russe bringt 500 Spiele Erfahrung aus den oberen 3 deutschen Ligen mit in die Regionalliga. Zwar ist auch er schon 34, aber in unserer Liga wird er noch lange Zeit auf hohem Niveau stürmen können.

Einer geht noch: Der zweite Kontingentspieler der Rockets ist ein tschechischer Stürmer und heißt Martin Brabec. Der 23-jährige spielte in den letzten beiden Jahren in der dritthöchsten tschechischen Liga und erzielte in 57 Spielen 17 Tore und 14 Vorlagen.

Das Team wird aufgefüllt durch eine Reihe ehemaliger Oberligaspieler, wie Willi Hamann, dem Kapitän der Mannschaft, den die Kobra-Fans noch von den Begegnungen gegen Neuwied in bester Erinnerung haben. Ebenso haben Andreas Wichterich, Dennis Stroeks, Daniel Niestroj und Karl Neubert schon das Trikot der Neuwieder Bären getragen, als diese noch in der Oberliga um Punkte kämpften. Und all diese Spieler waren damals Leistungsträger in ihrer Mannschaft.

Mit Kooperationspartner Frankfurt Lions hat man vereinbart, dass die Rockets diversen DNL2-Spielern Spielpraxis geben. Damit ist auch eine junge, ehrgeizige, nie müde werdende Komponente im Rockets-Team enthalten. Analog zu den Kobras haben auch die Hessen eine Torhüterin. Vanessa Decker ist das Pendant zu Jule Flötgen. Ob die beiden allerdings am Sonntag gegeneinander spielen werden, ist mehr als fraglich.

Einen ersten Leistungsnachweis hatte der Neuling bereits in Ratingen abgegeben, als man sich dem amtierenden Meister erst im Penaltyschießen geschlagen geben musste. Auch die Zweitvertretung aus Bad Nauheim wurde mit einer 4:6 -Niederlage im Gepäck nach Hause geschickt. Also Vorsicht, Kobras: Die Raketen tun nur so harmlos, sind sie aber nicht. Die wollen nicht nur spielen, die wollen gewinnen.

Ob die Kobras verhindern können, dass die Raketen durchstarten und stattdessen selbst den Angriff auf einen Playoff-Platz starten, erfahren interessierte Zuschauer ab 19:00 Uhr in der Schlangengrube.

Einmal mehr werden den Kobras diverse Akteure nicht zur Verfügung stehen. Dies sind diesmal Tom Giesen, Nikolai Tsvetkov, Tim Cornelißen, Dennis Schott und Pierre Klein. Letzterer wird den Kobras sogar auf unbestimmte Zeit fehlen, da er momentan im privaten und beruflichen Bereich derart gefordert ist, dass er bei seinen Hobbies Abstriche machen musste. Die Kobras hoffen nicht ganz uneigennützig, dass diese Phase für den quirligen Allrounder schnell vorbei sein wird. Falls die Mannschaft nicht verkrampft und sich auf ihre eigenen Stärken besinnen kann, sollten mit lautstarker Unterstützung der Fans die drei Punkte dennoch in Dinslaken bleiben.

Übrigens: Man kann zum Erwerb der Eintrittskarte inzwischen auch den Online-Ticketshop der Kobras nutzen. Genauere Infos dazu gibt’s auf www.dec-kobras.de. Einfach mal reinschauen.

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