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Die Protaganonisten: Silvia Rosendahl (SPD) und Ingo Brohl (CDU) (Fotos: privat)

Moers. Angesichts der Diskussion um ein Auslaufen des Friedhofs an der Friedenstraße erklärte Silvia Rosendahl, Vorsitzende der SPD Rheinkamp, in einer aktuellen Pressemitteilung: „In Utfort wohnen viele ältere Menschen, für die es selbstverständlich schien, auf dem Utforter Friedhof ihre ewige Ruhe zu finden. Das dürfen wir diesen Menschen nicht wegnehmen.“ Die Rheinkamper SPD will den Utforter Friedhof ebenso erhalten, wie der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl vor dem Wochenende in der Tageszeitung für seine Fraktion bekräftigte.

Im Verwaltungsrat der ENNI Stadt & Service gab es den Prüfauftrag, Einsparpotenziale bei der Bewirtschaftung der Friedhöfe zu ermitteln und mögliche Schließungsszenarien zu erstellen. In ihrer Meldung behauptet Silvia Rosendahl: “Allerdings hatte insbesondere die CDU darauf gedrungen, diese Variante mit dem Blick auf Utfort prüfen zu lassen.” Weiter kritisiert sie: “Verwunderlich, dass nun in der Presse ausgerechnet der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl vorprescht und erklärt, mit der CDU sei eine Schließung nicht zu machen. Das ist so, als wenn jemand eine Lawine lostritt, und sich dann danebenstellt und den anderen sagt: Könnt ihr nicht aufpassen …” Abschließend erklärt die Sozialdemokratin, „seriöse Politik stelle ich mir anders vor.“

Zu diesen Behauptungen nimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Brohl Stellung und fügt seiner Erklärung die Abschrift aus der entsprechenden Sitzung bei. Diese belegt eindeutig, dass sich Ingo Brohl gegen eine Schließung und Entwidmung von Friedhöfen ausspricht. Jedoch hält er eine planmäßige Reduzierung der Flächen durch Umwandlung in Waldbereiche für sinnvoll.

Daher kontert Brohl harsch gegenüber der ungerechtfertigten Kritik seitens des Ratsmitglieds Silvia Rosendahl: „Die vorsätzliche Falschinformation der Öffentlichkeit durch die Rheinkamper SPD-Vorsitzende und der persönliche Angriff gegen mich lassen sich nur mit dem ohnehin beklagenswerten Zu­stand der Moerser SPD und der persönlichen Verärgerung über den eigenen Bruder als SPD-Fraktionsvorsitzender erklären. Dieser hatte sich gegenüber der Presse offen für eine Schließung gezeigt (RP, 13. Okt. 2016).

Vor dem Hintergrund des Sanierungsstaus, den wesentlich die SPD mit ihrer jahrzehntelangen Herrschaft zu verantworten hat, hatte die CDU gemeinsam mit Partner zu Beginn des Jahres in der ENNI darauf gedrungen, dass ein beispielhaftes Szenario für eine Schließung, ein Auslaufen von einem beispielhaften Friedhof dem Verwaltungsrat vorgestellt wird. Dieses war notwendig, damit alle Optionen geprüft werden und in der Beratung des Friedhofskonzeptes eine seriöse Entscheidung getroffen werden kann. Im Übrigen hätte die SPD auch zur Festivalhalle so vorgehen sollen, anstatt ein Millionengrab zu schaffen.

Daraufhin hat der Vorstand der ENNI im April ein solches Szenario selbstständig am Beispiel des Friedhofes Lohmannsheide dargestellt. Danach waren für uns als CDU, und nach meiner Wahrnehmung auch mehrheitlich im Verwaltungsrat, Schließungen keine Handlungsoption mehr im neuen Friedhofskonzept.

Frau Rosendahl sollte daher besser in ihrer eigenen Partei-Umgebung suchen, wer die Lawine „Schließung Utforter Friedhof“ losgetreten hat. Die CDU war es nicht, wie auch die Niederschrift der ENNI vom April es eindeutig belegt! Wir erwarten, dass die SPD in Zukunft bei der Wahrheit bleibt!“

 

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