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IHK-Hauptgeschu00e4ftsfu00fchrer Dr. Gerald Pu00fcchel (Foto: IHK)

Mülheim/Essen/Oberhausen. Die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK) in Mülheim, Essen und Oberhausen (MEO-Region) melden eine deutlich verbesserte Konjunkturlage. 37 Prozent der befragten Unternehmen in den 3 MEO-Städten bewerten die aktuelle geschäftliche Lage mit „gut“. Damit legen die positiven Meldungen gegenüber der Befragung zu Jahresbeginn um satte sieben Prozentpunkte zu. Lediglich acht Prozent zeigen sich mit der aktuellen Lage unzufrieden. Auch beim Blick in die Zukunft zeigen sich die Unternehmen im IHK-Bezirk weiterhin optimistisch. Der Konjunkturklimaindex macht einen Sprung um elf auf nunmehr 122 Punkte nach oben. Das ist der höchste Indikatorwert seit fünf Jahren.

„Die Wirtschaft in unserem IHK-Bezirk hat einen Lauf. Nach der eher verhaltenen Entwicklung der vergangenen Jahre ist das eine gute Nachricht“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel. Die derzeit hervorragende wirtschaftliche Situation basiert vor allem auf dem kräftigen Konsum sowie einer stabilen Lage am Arbeitsmarkt. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer zu Essen. Es fließt in den 97. Ruhrlagebericht der fünf Ruhrgebiets-IHKs ein.

Die Dienstleistungswirtschaft trägt maßgeblich zu dem positiven Ergebnis bei. 42 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen die allgemeine Geschäftslage derzeit als gut. Nur noch sieben Prozent geben ein negatives Urteil ab. Und ein Ende dieser Entwicklung ist zunächst nicht in Sicht: Mit 30 Prozent rechnen mehr als dreimal so viele Unternehmen mit einer besseren Entwicklung als mit einem schlechteren Verlauf.

Auch die Industrie berichtet über eine gute Wirtschaftslage. Ein Drittel vergibt das Prädikat „gut“; 61 Prozent sind immerhin zufrieden. Lediglich jeder zwanzigste Betrieb zeigt sich mit der Geschäftslage unzufrieden. Die Kapazitätsauslastung liegt mit 84,4 Prozent satte sechs Punkte über dem Wert der letzten Befragung. Fast zwei Drittel geben dabei an, nahezu unter Vollauslastung zu produzieren.

Aber: Mehr als jeder zweite Betrieb sorgt sich um die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. „Eine funktionierende Infrastruktur, eine Gesetzgebung mit Augenmaß oder die Bereitstellung von Gewerbeflächen – all diese Faktoren bestimmen die Entwicklung des produzierenden Gewerbes erheblich. Von den Unternehmen wird u. a. ein höherer Verwaltungsaufwand aufgrund bürokratischer Regelungen beklagt, der zu steigenden Kosten führt. Diese Entwicklung erschwert die Position im internationalen Wettbewerb“, stellt Püchel fest.

Auch der Handel schließt sich überwiegend der positiven Bewertung der Wirtschaftslage an. So geht der Anteil der Händler, die eine gute Geschäftslage verzeichnen können, nur geringfügig auf nun 30 Prozent zurück. In vergleichbarem Umfang reduzieren sich aber auch die Stimmen der Unzufriedenen von 15 Prozent zu Jahresbeginn auf nun 13 Prozent. Der Saldo bleibt damit insgesamt weiter deutlich im positiven Bereich.

Wermutstropfen der Umfrageergebnisse: Der Fachkräftemangel wird zu einem spürbaren Hemmnis für die Unternehmensentwicklung. So geben 38 Prozent der Unternehmen an, dass sie hierin ein Risiko für ihren Betrieb sehen.

Aktuell kann bereits etwa ein Viertel der Unternehmen im IHK-Bezirk offene Stellen längerfristig nicht besetzen. 52 Prozent der Betriebe geben an, derzeit keinen akuten Personalbedarf zu haben. Offen bleibt, ob bei einem plötzlichen Engpass diese Lücken zügig geschlossen werden können oder ebenfalls Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung auftreten.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzt mehr als jedes zweite Unternehmen auf eine Ausweitung der beruflichen Weiterbildung (53 Prozent). Hierdurch können Kompetenzen erhalten und ausgebaut werden. Im Wettbewerb um die klugen Köpfe muss auch die eigene Marke poliert werden: So planen 45 Prozent der Betriebe, ihre Attraktivität als Arbeitgeber auszubauen.

43 Prozent der Unternehmen geben an, künftig mehr in Ausbildung zu investieren. Eine Strategie, die die IHK nachdrücklich unterstützt: „Die Ausbildung im eigenen Betrieb ist eine wichtige Säule, um Nachwuchskräfte zu sichern. Hier können wir jedem Unternehmen nur empfehlen, sich intensiv zu engagieren. Die duale Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft, die sich rentiert“, so Püchel. 

Die IHK zu Essen befragt gemeinsam mit den IHKs im Ruhrgebiet zweimal im Jahr die Unternehmen zu konjunkturellen und wirtschaftspolitischen Themen. Insgesamt fließen so die Rückmeldungen von rund 980 Unternehmen mit mehr als 136.000 Beschäftigten in den Ruhrlagebericht ein. Der gesamte Konjunkturbericht „Ruhrlage“ sowie die regionale Auswertung sind unter www.essen.ihk24.de abrufbar.

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