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Duisburg. Die Hochfelder HELIOS Marien Klinik bietet spezielle Notfallversorgung für geriatrische Patienten an. So wie Kinder zum Kinderarzt gehen, gibt es in der Medizin auch einen Fachbereich, der sich auf die Erkrankungen im fortgeschrittenen Lebensalter spezialisiert: die Geriatrie. Auch in der HELIOS Marien Klinik in Hochfeld werden ältere Patienten ganzheitlich in einer eigenen geriatrischen Fachabteilung betreut. Um die Versorgung der Betroffenen noch weiter zu verbessern, gibt es jetzt eine spezielle Geriatrisch-Internistische Notaufnahme, kurz GINA, in der ältere Patienten schneller ihrer Verfassung entsprechend behandelt werden können. Ein Notfalltelefon soll zudem Angehörigen bei der Einschätzung von Ernstlagen helfen.

Ein Fallbeispiel aus der Praxis: Wenn ein Patient im Alter von über 70 Jahren mit einer akuten internistischen Erkrankung in die Notaufnahme kommt, dann wird er in der Regel zunächst von einem Mediziner der entsprechenden Abteilung behandelt, in deren Fachbereich die jeweilige Erkrankung gehört – zum Beispiel von einem Pneumologen bei einer akuten Lungenentzündung. Offenbaren sich im Verlauf aber weitere altersbedingte Begleiterscheinungen, wie ein Abbau der geistigen Fähigkeiten und der Mobilität, um sich selbst versorgen zu können oder andere behandlungsbedürftige Erkrankungen, so wird schließlich gemeinsam mit den Altersmedizinern die Übernahme in die geriatrische Abteilung geplant. Diese Vorgehensweise hat jedoch einen Nachteil: „Krankheitsbilder, die zum Verlust der Selbstständigkeit und zu einer Pflegeabhängigkeit führen können, werden oftmals erst zweitrangig betrachtet. So geht wertvolle Zeit, etwa für die aktivierende Pflege, verloren“, sagt Dr. Ulrich Schäfer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie an der HELIOS Marien Klinik. Genau da setzt die Idee der GINA an:  Im Unterschied zu einer normalen Notaufnahme ist hier immer ein Geriater entweder direkt vor Ort oder aber rund um die Uhr über den Rufdienst zu erreichen. Er wird bei Patienten, die schon ein höheres Lebensalter erreicht haben, hinzugezogen und kann im Zweifel schneller entscheiden, ob sie direkt speziell geriatrisch behandelt werden müssen.

Um eintreffende Notfälle entsprechend zu filtern, halten sich die Mediziner an die sogenannten ISAR-Kriterien. Die Abkürzung steht für „Identification of Seniors at Risk“, zu Deutsch in etwa „Identifizierung gefährdeter älterer Patienten“. Die gezielten Fragen klären beispielweise ab, ob der Patient bereits regelmäßig auf Hilfe angewiesen war, ob es in letzter Vergangenheit schon andere Klinikaufenthalte gab oder ob ernsthafte Probleme mit dem Erinnerungsvermögen bestehen. Der Fragebogen wird entweder gemeinsam mit dem Patienten oder seiner Bezugsperson ausgefüllt. „Dieses Screening gilt als positiv, wenn drei oder mehr Fragen mit Ja beantwortet werden. Dann besteht aus unserer Sicht für den Patienten das Risiko für einen anhaltenden Funktionsverlust oder eine kurzfristige Wiederaufnahme in die Klinik. Dies wurde in deutschen wie internationalen Studien bestätigt“, erläutert Dr. Schäfer. Wird die Entscheidung für eine geriatrische, stationäre Therapie getroffen, dann folgt ein ausführliches Assessment, bei dem das Behandlungsteam bestehend aus Medizinern, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern in ihrer Arbeit wie die Räder eines Zahnrades ineinandergreifen.

Die GINA ist Anlaufstelle für ältere Patienten, die an akuten Erkrankungen wie Infekten leiden und bei denen die Selbständigkeit durch zunehmende Gebrechlichkeit bedroht ist. Auch bei plötzlicher Verschlechterung chronischer Krankheitsbilder, wie einem entgleistem Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, können die geriatrischen Experten schnell und zielgerichtet handeln. Doch Chefarzt Dr. Schäfer weiß, dass auch scheinbar harmlose Ereignisse dazu führen können, dass betagtere Menschen plötzlich besondere Pflege nötig haben: „Wenn zum Beispiel ein Patient in die GINA eingeliefert wird, der zuhause gestürzt ist, sich aber nichts gebrochen sondern nur ein paar blaue Flecken davongetragen hat, dann ist zwar zunächst  keine stationäre Behandlung notwendig. Aber die nachfolgenden Schmerzen, die Angst vor einem erneuten Sturz und das Fehlen einer häuslichen Versorgung können in Kombination doch zu der Notwendigkeit einer Aufnahme in die Klinik führen.“ Im Rahmen des  Aufenthaltes im Krankenhaus wird dann ganz individuell geprüft, ob mit einer ambulanten Unterstützung, Hilfsmitteln wie einem Rollator oder einem Gehstock sowie einer Frührehabilitation im Krankenhaus eine dauernde Pflegeabhängigkeit oder gar die Aufnahme in ein Altersheim vermieden werden kann. Oberstes Ziel ist es immer, eine höchstmögliche Autonomie und Mobilität der Patienten zu erhalten oder wiederzugewinnen, so dass sie ihr alltägliches Leben so gut es geht ohne fremde Hilfe bestreiten können.

Die GINA der HELIOS Marien Klinik ist direkt unter der Tel. 0203-546 2999 zu erreichen. Die Medizin-Experten können etwa dabei helfen, die richtigen Schritte einzuleiten, wenn sich der Gesundheitszustand eines Angehörigen im höheren Alter zunehmend verschlechtert. Im akuten Notfall sollte jedoch der Rettungsdienst unter 112 zu Hilfe gerufen werden.

 

 

Für den Selbsttest – die ISAR-Kriterien für geriatrische Patienten
Beantworten Sie die Fragen bitte mit Ja oder Nein.

1.       Waren Sie vor der Erkrankung oder Verletzung, die Sie in die Klinik geführt haben. Auf regelmäßige Hilfe angewiesen?
2.       Benötigten Sie in den letzten 24 Stunden mehr Hilfe als zuvor?
3.       Waren Sie innerhalb der letzten sechs Monate für einen oder mehrere Tage im Krankenhaus?
4.       Haben Sie unter normalen Umständen erhebliche Probleme mit dem Sehen, die nicht mit einer Brille korrigiert werden können?
5.       Haben Sie ernsthafte Probleme mit dem Gedächtnis?
6.    6.      Nehmen Sie pro Tag sechs oder mehr verschiedene Medikamente ein?
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