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Rhein-Ruhr. Advent. Für die meisten von uns ist diese Jahreszeit – gänzlich unchristlich betrachtet – eine der stressigsten. Termin jagt Termin. Warum, das wissen wir selbst nicht so genau. Deshalb verbinden wir die Adventszeit so gern mit dieser besonderen Stimmung. Lichter, Gerüche, Nikolaus, Kekse backen, wir kennen das seit unserer Kindheit. Das ist schön, dieser Spirit ist abrufbar. Und der Heilige Abend in Sicht. Was wir oft vergessen: Wir gehören zu den Glücklichen, unsere Kinder auch. Denn gleich nebenan wohnen bedürftige Knirpse, die ohne dieses Adventsgefühl aufwachsen. Und es werden immer mehr.

Fast jedes vierte Kind in Moers und Umgebung lebt in Armut oder wird von Armut bedroht. Das sind fünf bis acht Kinder aus einer Schulklasse. Haben Sie noch nicht bemerkt? Können Sie auch kaum. Kinderarmut in Deutschland ist fast unsichtbar, subtil, unbarmherzig.

Diese Kinder kommen hungrig in Schule, meist zu Fuß und tragen zwei Nummern zu kleine Schuhe. Sie haben drei olle T-Shirts unter dem Pulli, weil das Geld für die Winterjacke fehlt. Wenn es dann am Nachmittag ein Essen bei der mobilen Kindertafel gegeben hat (oder daheim leidlich bezahlbare Nudeln mit irgendwas), kämpfen diese kleine Menschen im besten Fall um ihre Zukunft mit Mathe und Erdkunde. Im schlechtesten nicht mal das, weil sie ohnehin schon aus bildungsfernen Familien stammen.

Advent. Für viele Kinder hat er keine Bedeutung, wird er nie haben. Sie haben andere Sorgen, kennen Spritzgebäck höchstens vom Besuch bei Freunden und schweigen, wenn sich unsere Kinder über ihre Wünsche zu Weihnachten, ja sogar zu Nikolaus unterhalten. Für uns Glückliche sollte der Advent nicht die einzige Jahreszeit sein, in der wir den Schwächsten unserer Gesellschaft, den vielen bedürftigen Kindern, helfen. Aber er ist eine gute, sich daran zu erinnern.

 

Ein KlarKlick von Michael Passon, Geschäftführer Klartext für Kinder e.V. – Aktiv gegen Kinderarmut

 

InfoKlick: http://www.klartext-fuer-kinder.de/

Über die Weihnachts-Wunschbaum-Aktion: 

 

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