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Krefeld. Kinder, die wegen ihrer häuslichen Situation nicht in ihrer Herkunftsfamilie bleiben können, sollen auch die Möglichkeit erhalten, an einem intakten Familienleben teilzuhaben. Daran arbeiten in Krefeld gemeinsam der Pflegekinderdienst (PKD) des städtischen Fachbereichs Jugendhilfe und das Kinderheim Kastanienhof.

Seit 2009 unterstützt der Kastanienhof den PKD bereits bei der Akquise und Betreuung von Bereitschaftspflegefamilien. Nun wurde die enge Zusammenarbeit der beiden Partner auch auf den Bereich der „Dauerpflege“ ausgeweitet. Unterstützung für die Arbeit von PKD und Kinderheim gibt es vom Trägerverein des Kinderheims, dem Krefelder Frauenverein, sowie ganz aktuell durch eine Spende von 1500 Euro des Krefelder Unternehmers Andreas Altena. Gemeinsam mit seiner Belegschaft hat er in diesem Jahr entschieden, auf die üblichen Weihnachtspräsente an Geschäftspartner zu verzichten. „Stattdessen wollen wir mit unserer Spende den Kastanienhof im Bereich Pflegekinder unterstützen und für Interessierte ein Signal setzen, sich unverbindlich zu den Möglichkeiten der Bereitschafts- oder Dauerpflege beraten zu lassen“, erklärte Altena.  

„Unsere Allerjüngsten brauchen ein Umfeld, das ihnen Stabilität und Geborgenheit gibt. Leider ist das nicht immer gegeben“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer. „Deshalb bin ich dankbar, dass es Menschen gibt, die sich für Pflegekinder einsetzen – sei es im Kastanienhof und seinem Trägerverein, in den Familien oder durch Spenden“, so Meyer. Er konnte sich im Rahmen der Spendenübergabe über den aktuellen Stand und die Perspektiven der Bereiche „Pflege auf Zeit“ und „Dauerpflege“ informieren. Etwa 90 Kinder leben derzeit im Kinderheim Kastanienhof. An der Kaiserstraße und der Uerdinger Straße befinden sich zudem zwei Außenwohngruppen mit weiteren sechs beziehungsweise zehn Kindern. „Aktuell befinden sich in Krefeld zudem 37 Kinder in Bereitschaftspflegefamilien, bei 22 von ihnen besteht die Perspektive, nicht mehr zu den leiblichen Eltern zurückzukehren, so dass eine Dauerpflege angestrebt wird“, berichtete Kinderheimleiter Jens Lüdert. Das Ziel ist nun, möglichst viele Familien für eine unbefristete Vollzeitpflege zu finden, das heißt Pflegeeltern für Säuglinge, Kleinkinder oder auch ältere Kinder, deren Rückführung ins Elternhaus nicht mehr möglich ist. In dem Modell der sogenannten Dauerpflege lebt das Pflegekind wie ein eigenes Kind in der Familie, bis es erwachsen ist. 

In vielen Fällen ist es dem städtischen PKD bereits gelungen, den Kindern ein stabiles familiäres Umfeld zu bieten. Insgesamt 263 Pflegekinder gibt es derzeit in Krefeld, davon leben knapp 150 in Dauerpflegefamilien, rund 115 sind bei Verwandten untergebracht. Nähere Informationen zum Thema gibt es im Familienportal auf der Internetseite der Stadt unter www.krefeld.de (Suchbegriff „Pflegekinder“). Für interessierte Familien, Paare, Singles oder Lebensgemeinschaften steht PKD-Mitarbeiterin Judith Heisig als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie ist telefonisch erreichbar unter 02151 5075911 oder per E-Mail an j.heisig@krefeld.de. Das Kinderheim Kastanienhof informiert ebenfalls unter Telefon 02151 507310. 

 

  

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