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Krefeld. Selbst in Zeiten eingeschränkter Haushaltsmittel hat die Stadt Krefeld in ihre Familienfreundlichkeit investiert. Allein im Jahr 2016 wurden acht Spielplätze und zwei Bewegungsparcours saniert oder komplett neu gebaut. Auch in den kommenden zwei Jahren wird das vom Stadtrat beschlossene Spielplatzkonzept konsequent fortgesetzt. 

Allein 170 000 Euro hat die umfangreiche Sanierung des Spielplatzes Am Flohbusch in Verberg gekostet – Geld, das sich rentiert hat, denn der Spielplatz mit einer Gesamtfläche von rund 1300 Quadratmetern gehört seitdem zu einem der Lieblingsorte der benachbarten Familien und stellt auch ein gutes Ausflugsziel für andere Krefelder Familien dar. Die Sanierung gelang mit finanzieller Unterstützung der Nauenstiftung und des Bürgervereins Verberg, Schüler und Lehrer der Montessori Schulen waren bei der Gestaltung hinsichtlich barrierefreier Spielgeräte mit eingebunden. „Hier gibt es keine Handicaps, hier gibt es nur Kinder“, lobte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Eröffnung das Konzept des Spielplatzes. Neben einer Vogelnestschaukel, Spielschafen, einem integrativen Karussell und einer Motorikwand für den integrativen Schwerpunkt bildet ein zwölf Meter langes Seilnetzklettergerät die Hauptattraktion des erneuerten Spielplatzes. Spielangebote, wie ein kleiner Balancierparcours, Zielwerfen und ein Spielhäuschen sind ebenfalls für motorisch eingeschränkte Kinder geeignet. Zusätzliche Spielgeräte wie Stelzen, Sandspielzeug oder Material zur Bewegungs- und Gleichgewichtsförderung befinden sich in einem Spielgerätecontainer, der von den Spielplatzpaten geöffnet werden kann. 

Komplett umgebaut wurde auch der Spielplatz am Blumenplatz. Gekostet hat der Umbau des gesamten Areals 1,1 Millionen Euro, wovon 80 Prozent aus dem Förderprogramm Stadtumbau West kamen. Der Oberbürgermeister nannte den Platz ein gelungenes Beispiel für die stetig wachsende Aufenthaltsqualität der Innenstadt: „Eine Stadt lebt von Orten wie diesem. Von Plätzen, auf denen Menschen sich aufhalten und ins Gespräch kommen können. Von Orten, an denen Kinder frei herumlaufen und toben können. Der neue Blumenplatz ist der nächste Schritt zu einer Innenstadt mit mehr Aufenthaltsqualität.“ Viele Stangen und Seile laden zu Kletterspielen ein, Angst vor einem Sturz muss dank des Gummibelags auf dem Boden keiner haben. Symbolisch erinnert das größte Spielgerät in Krefeld an eine Blume. Der Platz versteht sich als Mehrgenerationen-Platz: Es wurden extra für Senioren ausgerichtete Bänke aufgestellt. Bis auf die Zugänge an der Nordwestecke ist der gesamte Platz barrierefrei.  

Ebenfalls zu 80 Prozent von Stadtumbau-West-Mitteln wurde der Spielplatz Gartenstraße samt Mauer saniert. Besonders die Kinder der städtischen Kindertageseinrichtung Lutherische-Kirch-Straße freuen sich über den wieder gewonnenen Außenspielbereich, da die Kita selbst über kein zusammenhängendes Außengelände verfügt. Rund 259 000 Euro kostete die Wiederherstellung des Spielplatzes. Neu hinzugekommen ist die Zaunanlage mit Tor um das Gelände. Zwei Eingänge sind dahingehend umgestaltet, dass die Erzieherinnen sie während der Kita-Spielzeit verschließen können, damit die Kinder das Gelände nicht alleine verlassen. Anstatt der Büsche, in denen sich immer viel Unrat sammelte, umgibt nun ein Rasenstreifen den Spielplatz. Auf dem Platz selbst gibt es mehr befestigte Fläche mit einer farbigen Gummierung und dafür weniger Sandspielfläche. Ein begehbares Feuerwehrauto, eine große Rutsche, eine Doppelschaukel mit Babyschaukel sowie zwei Spielgerätecontainer mit mobilem Spielmaterial komplettieren das neu gestaltete Gelände. 

Der Spielplatz Am Neuerhof wurde für 85 000 Euro saniert. Kinder können sich nun auch dort über eine Spielwiese und neue Spielgeräte freuen. Kleinere Sanierungen gab es zudem auf dem Spielplatz am Büdericher Weg (27 000 Euro), auf dem Spielplatz An de Welt (26 000 Euro), auf dem Spiel- und Bolzplatz Griesbacher Straße (23 000 Euro) und auf dem Spielplatz Dießemer Straße (38 000 Euro). 

Komplett neu geschaffen wurden zwei Bewegungsparcours, einer im Stadtpark Uerdingen, der andere im Burgpark Hüls. Beide wurden im Frühjahr eröffnet. Der Uerdinger Bewegungspark, an dem maßgeblich Auszubildende des Fachbereichs Grünflächen beteiligt waren, besteht auf zwei Teilen: einem Gerüst-Komplex aus Metall und dem hölzernen Teil aus Wackelsteg, Balancierbalken und -band sowie mehreren Holzstämmen. Eingebracht hatte sich bei der Konzeption der benachbarte SC Bayer Uerdingen, der unter anderem Wert darauf legte, dass Parcours-Läufer die Anlage für ihre Sprünge und Schwünge nutzen können. Kraft- und Koordinationsübungen sind auch möglich. „Gestemmt wurde der Bau durch zahlreiche Spenden“, berichtete Marc Grotendorst, Sachgebietsleiter des Grünunterhaltungsbezirks Uerdingen. So lag der Anteil der Stadt neben dem Einsatz der Manpower bei lediglich 500 Euro, an Spenden wurden 12 000 Euro gesammelt.   Im April konnte schließlich der Bewegungsparcours in Hüls eröffnet werden. Hier lag der Anteil der Stadt bei 12 000 Euro, sie hat unter anderem das Herrichten der Fallschutzflächen und das Aufstellen der Geräte übernommen. Aber auch die Hülser Bürger und Betriebe spendeten: 26 500 Euro wurden gesammelt und investiert. Der Bewegungsparcours umfasst eine kompakte Fitness-Station. Weiterhin werden Geräte für Liegestütz und Situps angeboten. Die Besucher können auf einer vier Meter langen Balancierstrecke und auf einer Slackline balancieren. Ein fünf mal fünf Meter großes Buchstabenfeld aus Kunststoffplatten lädt zu Bodenübungen und Rollenspielen ein.  

Zahlreiche Projekte stehen in den kommenden zwei Jahren noch an: Am Spielplatz Grevenbroicher Straße beginnt der Ausbau schon in den nächsten Tagen. Der Umbau am Spielplatz Moritzplatz ist für das Frühjahr anvisiert. Für die StreetballAnlage Herbertzstraße und den Spielplatz Schreinerstraße wird die Ausschreibung aktuell vorbereitet, für die Rollhockey-Fläche St.-Huberter-Landstraße läuft sie bereits. Für den Spielplatz Friedrich-Fröbel-Straße ist die Ausschreibung für Herbst 2017 geplant, so dass der Ausbau samt Sanierung des Bodenbereichs in 2018 starten kann. Am Voltaplatz, genauer am neuen Bolzplatz und der Skateranlage, wird in 2017 geplant und gebaut. Für den Spiel- und Bolzplatz Engerstraße und den Spielplatz Höppnerstraße soll die Planung Mitte 2017 beginnen, der Ausbau dann Anfang 2018. Planungen für den Spielplatz Fungendonk sind für das kommende Jahr vorgesehen, für den Spielplatz Mommenpesch, den Spielplatz Am Lindenplatz und den Spiel- und Bolzplatz Memeler Platz in 2018. Ein Moderationsverfahren im nächsten Jahr ist für den Spielplatz auf der Stadtwaldwiese vorgesehen, so dass dieser 2018 ausgebaut werden kann. Der Spielplatz Südwall mit Westwall sowie der an der Geldernsche Straße sind weitere Stadtumbau-West-Projekte. Hier wird jeweils in 2017 geplant und in 2018 ausgebaut. 

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