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Mülheim. Mit völligem Unverständnis reagiert der Bürgerliche Aufbruch Mülheim (BAMH) und die Grünen auf die Berichterstattung der örtlichen Medien über die drastische Anhebung der Gehälter von Uwe Bonan und Michael Feller als gemeinsame Geschäftsführer von EVAG, MVG und VIA.

Dazu Frank Wagner, personalpolitischer Sprecher der BAMH-Fraktion: „Was sich bei der Ex-OB Mühlenfeld und ihren RWE-Tantiemen bereits abzeichnete, setzt sich bei SPD-Ex-Kämmerer Bonan fort. Wasser predigen und Wein saufen.“ Nach Auffassung von Wagner ist es „schäbig“ sich in dieser Weise „die Taschen vollzuschlagen“. Der Fraktionsvorsitzende Jochen Hartmann attestierte: „Dieser Gehaltssprung ist ein Schlag ins Gesicht aller hart arbeitenden Menschen.“ Zudem müsse man den Gehaltszuwachs mit dem bisherigen Gehalt als Kämmerer vergleichen. „Was für ein Schluck aus der Pulle!“ Wagner hinterfragt kritisch: „Hat Bonan schon vergessen, dass er als Kämmerer noch die KITA-Beiträge erhöhen wollte?“

Der BAMH unterstütze grundsätzlich die Fusion beider Gesellschaften als Zukunftsprojekt. Aber dies sei kein guter Start. Er forderte die beiden Geschäftsführer auf, auf die massiven Gehaltserhöhungen zu verzichten oder „den Hut zu nehmen“. Wagner weiter: „ Wir werden die SPD auch im Rat stellen. Dort werden wir einen Missbilligungsantrag einbringen und dann sehen wir, ob die SPD Fraktion für diese sozialschädliche Gier ihres Ex-Kämmerers Verständnis aufbringen wird.“ Dies gelte im Übrigen auch für den MVG-Aufsichtsratsvorsitzenden Michels und seine CDU-Fraktion.

Abschließend ergänzt Wagner: “Und wir werden fragen, wie hoch die Aufsichtsratsvergütungen der Mülheimer Vertreter in der neuen Gesellschaft sein werden. Bisher  sei man in Mülheim immer sehr zurückhaltend mit den entsprechenden Vergütungen gewesen. Die Presseveröffentlichung in Bezug auf die beiden Geschäftsführer lasse Schlimmes für die Vergütung der Aufsichtsräte ahnen.”

Höchst erklärungsbedürftig ist auch für die Mülheimer Grünen die drastische Anhebung der Gehälter von Uwe Bonan und Michael Feller als gemeinsame Geschäftsführer von EVAG, MVG und VIA. „Ziel der anstehenden Fusion“, stellt Fraktionssprecher Tim Giesbert fest, „sollte bei mindestens gleichbleibender Angebotsqualität die Verringerung der Defizite von MVG und EVAG sein. Auch in diesem Sinne ist der atemberaubende Gehaltszuschlag für die beiden Herren ein kompletter Fehlstart. Ist den Beteiligten der Instinkt für Glaubwürdigkeit und Sensibilität abhanden gekommen?“

Es sei nicht nachvollziehbar, erklärt MVG-Aufsichtsratsmitglied Axel Hercher, dass der Belegschaft der beteiligten Unternehmen immer mehr Vergünstigungen gestrichen würden, die Bosse sich jedoch einen dicken Schluck aus der Pulle genehmigten. Gleiches gelte für die Fahrgäste, denen aus Gründen der Sparsamkeit Linieneinstellungen und noch vor wenigen Tagen Taktausdünnungen bei Straßenbahnen um ein Drittel zugemutet wurden. Hercher: „Ich kann mir vorstellen, dass nun nicht nur in Mintard oder im Rumbachtal die Zornesröte aufsteigt.“

Insbesondere Ex-Kämmerer Uwe Bonan müsse das erklären, so Giesbert und Hercher: „Nach Essener Darstellung hat er durch seine Gehaltswünsche die Lawine ins Rollen gebracht.“

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