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Sven Schneider ist neuer Kantor in den Evangelischen Gemeinden Broich-Saarn und Speldorf (Foto: privat)

Mülheim. Zwischen Anden und Amazonas hat Sven Schneider noch im vergangenen Jahr musiziert, geprobt und geforscht – nun ist der Kantor an seiner neuen Wirkungsstätte links der Ruhr angekommen. Der 48-Jährige ist seit Jahresbeginn Kirchenmusiker für die Evangelischen Kirchengemeinden Broich-Saarn und Speldorf.

Nach Südamerika hatte Sven Schneider ein Forschungsaufenthalt zu kolonialer Musik geführt. Doch das Dissertationsprojekt muss jetzt warten, wenn Küken- und Kinderchöre, Konzerte oder Gospelgesang auf dem Plan stehen. Der neue Kirchenmusiker ist schon mit vielen Gemeindemitgliedern und Ensembles musikalisch aktiv. So kann der Gospelchor Links der Ruhr nun wieder wöchentlich proben (neue Mitglieder willkommen, Proben donnerstags um 19.30 Uhr). Mit dem Speldorfer Kinderchor geht der Kirchenmusiker ab dem 8. Februar neu an den Start. Neue Mitsängerinnen und -sänger im Alter von 7 bis 11 sind noch herzlich willkommen, geprobt wird jeweils mittwochs um 16.30 Uhr im Gemeindehaus Speldorf-Mitte an der Lutherkirche. Vor den Sommerferien soll es eine gemeinsame Aufführung mit mehreren Kinderchören geben.

Das eigene musikalische Interesse entdeckte der gebürtige Siegener mit dem Klavierunterricht in der Jugend, es folgte ein Engagement im Kirchenchor. „Da waren gar nicht mal so viele in meinem Alter, aber wir konnten sogar bei größeren Oratorien mitsingen und das war toll für uns.“ Als weiteres Tasteninstrument kam noch die Orgel hinzu und der Weg zur –erfolgreich absolvierten– Aufnahmeprüfung an der Folkwang-Universität war nicht mehr weit. Nach dem Kirchenmusik-Studium arbeitete Schneider als Kantor in Düsseldorf Lörick-Oberkassel und dann fünfzehn Jahre lang in Langenfeld bei Leverkusen.

Der Kirchenmusiker hat privat nicht immer nur Bach im Ohr. „Ich bin nicht fixiert auf alte Musik, höre auch gerne etwas aus den 60er oder 70er Jahren“, so Sven Schneider. – Oder auch bolivianische Barockmusik. „Die ist gar nicht so anders als unsere“, berichtet er. Bei seinem Studienaufenthalt hat er viele Ensembles rund um ehemalige Missionsstationen in dem Andenland kennen gelernt. „Es war äußerst spannend, die ganz andere Kultur, die Bedingungen unter denen gelebt und geprobt wird, mitzuerleben“. 

Mülheim wird der passionierte Fahrradfahrer nun vor allem im Sattel erkunden. Auf zwei Rädern bewegt er sich von Probe zu Probe und natürlich in den Gottesdienst. „Ich bin froh, wenn ich auf ein Auto verzichten kann“, findet er – selbst bei Temperaturen unter Null.

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