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Krefeld/Kreis Viersen. „Mit dem Anstieg war zu rechnen“, zeigt sich Dirk Strangfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, nicht allzu überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Januar 2017, welche 23.552 arbeitslose Personen im Agenturbezirk ausweisen, eine Steigerung von 1.104 im Vergleich zum Vormonat.

Immer noch ist das Quartalsende ein typischer Kündigungstermin. Zum Jahresende auslaufende befristete Verträge, das Ende des Weihnachtsgeschäfts im Einzelhandel und der Abschlusstermin dreieinhalbjähriger Ausbildungen führen ebenso regelmäßig im Januar zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. „Gegenüber dem Januar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 336 Personen geringer, das ist eine gute Nachricht. Auf der Stellenseite gibt es weiterhin einen hohen Bestand, der Markt ist aufnahmefähig“, erläutert Strangfeld weitere Eckwerte. „Der Arbeitsmarkt befindet sich somit weiter in einer stabilen Verfassung, auch wenn im Februar saisontypisch mit einer weiteren Steigerung der Arbeitslosigkeit gerechnet werden muss“, lautet sein Resümee für den Januar und der Ausblick auf die weitere Entwicklung.  

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen und Regionen

Aktuell werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 8.068 Menschen von der Arbeitsagentur betreut (1.308 mehr als im letzten Monat).

15.484 Arbeitslose (204 weniger als im Dezember) sind in Betreuung der Jobcenter Krefeld und Kreis Viersen. Damit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk jetzt bei 8,5 Prozent (0,4 Prozentpunkte über Dezember, aber 0,1 Prozentpunkte unter Januar 2016).

In der Stadt Krefeld liegt die Arbeitslosigkeit aktuell bei 10,7 Prozent (Dezember 2016: 10,2 %, Januar 2016: 11,0 %), im Kreisgebiet Viersen nun bei 6,8 Prozent (Dezember 2016: 6,5%, Januar 2016: 6,9 %).

Die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen im Kreisgebiet:

Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst):                                     5,4 Prozent (Dezember: 5,7%)

Nettetal (Nettetal, Brüggen):                                                         7,4 Prozent (Dezember: 6,9%)

Viersen (Stadt Viersen, Willich, Niederkrüchten, Schwalmtal):     7,3 Prozent (Dezember: 7,0%)

Die Personengruppe der arbeitslosen Ausländer stieg im Vergleich zum Vormonat (+346) auf jetzt 6.001, im Vergleich zum Januar 2016 stieg die Zahl um 1.014 an. Hier verzeichnen die 8 Asylzugangsländer mit hoher Bleiberechtswahrscheinlichkeit (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und besonders Syrien) mit einem Zuwachs um 963 auf jetzt 1.415 Personen den größten Anteil.

 

Kräftenachfrage

Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen liegt im Januar dieses Jahres bei 839 Stellen (- 280 im Vergleich zum Vorjahr).

„Die Nachfrage nach Fachkräften ist weiter da. Aus vielen Gesprächen mit Arbeitgebern habe ich herausgehört, dass es auch zu Jahresbeginn eine stabile Nachfrage gibt. Der gemeldete Stellenbestand mit 4.558 offenen Stellen zeigt weiter die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarkts“, zeigt sich Strangfeld optimistisch, was den Ausblick auf die nächsten  Monate betrifft. 

 

Assistierte Ausbildung

Schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben und das Ungleichgewicht zwischen noch offenen Ausbildungsstellen und unversorgten Bewerbern zu minimieren – das ist das Ziel der Assistierten Ausbildung.

„Mit der Assistierten Ausbildung werden in der ersten Phase benachteiligte junge Menschen intensiv auf eine betriebliche Berufsausbildung vorbereitet sowie ein entsprechender Ausbildungsplatz gesucht und in der zweiten Phase, wenn nötig, bis zum erfolgreichen Abschluss begleitet“, erläutert Dirk Strangfeld das Förderinstrument. „Mit einer individuellen und kontinuierlichen Unterstützung und Begleitung der Auszubildenden sollen Ausbildungsverhältnisse stabilisiert und Abbrüche verhindert werden“.

Arbeitgeber, die bereit sind, einen schwächeren Jugendlichen betrieblich auszubilden, werden ebenfalls individuell unterstützt, um bestmögliche Ausbildungsvoraussetzungen zu gewährleisten. Doris und Rudolf Steven bilden in ihrem Betrieb, der Steven+Gröters ElektromaschinenService GmbH + Co. KG in Krefeld, schon lange aus: „Es wird zunehmend schwieriger, junge Leute für unsere offenen Ausbildungsplätze zu gewinnen. Die assistierte Ausbildung gibt uns die Möglichkeit, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben. Hierdurch haben wir einen motivierten und zuverlässigen Auszubildenden dazugewonnen. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der DAA verlief sehr gut. Offene Fragen wurden umgehend geklärt. Für uns steht fest, wir würden heute die Entscheidung genauso wieder treffen.“ Andreas Fabick von der Deutschen Angestellten Akademie ergänzt: „Jugendliche ohne oder mit schwachem Schulabschluss, Jugendliche mit Migrationshintergrund – sie alle haben oft mehr drauf, als es auf den ersten Blick scheint. Denn nicht immer spiegeln sich ihre Kompetenzen in Schulnoten und Zeugnissen wider. Die Jugendlichen brauchen eine Chance, ihr Können praktisch unter Beweis zu stellen. Und wichtig: Die Teilnahme an der assistierten Ausbildung kann zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung beginnen.“

Unternehmen erhalten weitere Informationen bei ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service oder unter der gebührenfreien Service-Rufnummer des Arbeitgeber-Service 0800 4 5555 20.

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