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v.l. Chiara Christin Klein und Ines Klein (Foto: AWO)

Duisburg. Am Mittwoch erlebten Ines und Chiara Christin Klein ihren ersten gemeinsamen Mutter-Tochter-Arbeitstag. Ines Klein absolviert eine Ausbildung zur Altenpflegerin im AWOcura-Seniorenzentrum Ernst Ermert in Duissern. Ihre Tochter Chiara Christin begann ein sechswöchiges Praktikum im AWO-Haus auf der Wintgensstraße. Wenn alles klappt, wird sie dann am 1. April ihre Ausbildung in einem Beruf mit besten Aussichten beginnen. Mutter und Tochter lernen dann zusammen im „Familienbetrieb“.

Wie die Tochter auf die Idee gekommen ist, die gleiche Ausbildung anzustreben wie ihre Mutter? „Ich erzähle zu Hause von meiner Arbeit und Chiara Christin hat mit mir vor der Zwischenprüfung gelernt. Da hat sie für sich entdeckt: Altenpflege – das könnte auch was für mich sein“, erzählt Ines Klein. Sie hat dann bei Heimleiter Dirk Münster nachgefragt, ob sich für die (noch) 17-jährige junge Frau mit Realschulabschluss etwas machen lässt. Sie verständigten sich auf ein Praktikum zum Kennenlernen des Berufsfelds. Bei Gefallen stehe dann ab April die Tür zu einer Ausbildung offen.

Chiara Christin Klein ist sich sicher, dass alles passt. Durch ihre Mutter weiß sie, was in dem ebenso anspruchsvollen wie erfüllenden Beruf gefragt und gefordert ist. Dem AWOcura-Seniorenzentrum Ernst Ermert fühlt sie sich ebenfalls längst durch die Familienbande verbunden. Der erste Arbeitstag am Mittwoch hatte dann auch ein bisschen was von einem Wiedersehen, auch wenn sie zum ersten Mal den weißen AWOcura-Kasack der Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeiter trug.

Nächste Frage: Warum hat die Mutter mit über 40 Jahren noch einmal eine ganz neue Ausbildung begonnen? Ines Klein muss für die Antwort ein bisschen ausholen: „Ich habe in Duissern gewohnt und Arzthelferin gelernt.“ Danach war sie für ein Telefon-Unternehmen als Reklamationssachbearbeiterin tätig. Nach 17 Jahren im Job sagte sie sich: „Ich will etwas anderes machen, etwas, das meinem Leben mehr Sinn gibt.“

Lange Zeit hatte sie sich um einen an Demenz leidenden Nachbarn gekümmert. So fügten sich die Teile zusammen: „Ich kannte das AWO-Haus, weil ich ja in Duissern gelebt habe, und es erschien mir immer als schön und irgendwie auch gemütlich. Die Hilfe für den Nachbarn und meine erste Ausbildung in einem medizinischen Beruf haben mich dann auf die Idee gebracht: Für Altenpflege könntest du ein Händchen haben.“ 2014 kündigte sie dann ihren Job und begann die Ausbildung bei der AWOcura.

Eine gute Entscheidung, wie sie heute weiß: „Ich fühle mich sehr wohl. Der Beruf ist für mich genau der richtige und auch das Haus ist für mich das richtige. Ich habe die Möglichkeit, den Menschen zu helfen. Das gefällt mir sehr. Und es kommt so viel zurück: Die Bewohnerinnen und Bewohner spüren, dass wir ihnen mit Wertschätzung und Respekt begegnen. Sie zeigen diese Freude und das gibt ein gutes Gefühl. Außerdem hat hier jeder Wohnbereich seinen eigenen Praxisanleiter, sodass die Umsetzung der Theorie im Arbeitsalltag jederzeit begleitet ist. Es macht so viel Spaß, hier zu lernen.“

Diese Freude übertrug sich so von der Mutter auf die Tochter. Ines Klein: „Ich habe sie wohl angesteckt.“ Chiara Christin Klein bringt dann auch ein wenig Vorwissen mit. Immerhin hat sie schon mit ihrer Mutter gelernt.

Bei aller familiären Verbundenheit, sie arbeiten nicht zusammen in einem Wohnbereich. Zwar sind Mutter und Tochter Klein seit dem 1. Februar am Arbeitsplatz auf der Wintgensstraße „nur“ Kolleginnen, trotzdem: Der Mutterblick lässt sich nicht immer vermeiden. Da sind getrennte Arbeitsbereiche familienfreundlicher.  

Heimleiter Dirk Münster darf die Bewerbung der Tochter nicht zuletzt als Empfehlung für die gute Arbeit im Haus sehen. Eine Mutter empfiehlt ihrem Kind nur, wovon sie wirklich überzeugt ist. Eine Ausbildung zu Altenpflegerin bei der AWOcura gehört für Ines Klein ohne Frage dazu.  

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