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Krefeld. Zahlreiche Schützen, Fischelner Bürger und Mitglieder der Jungen Union (JU) folgten am Mittwochabend spontan dem Appell von Michael Kamps, der über einen Zeitungsbericht dazu aufgerufen hatte, Widerstand gegen die Baupläne für den Bunker am Marienplatz zu leisten.

Sprecher der Interessensgemeinschaft „Rettet das Brauchtum“ ist der Vorsitzende des 1. Musketier-Corps Fischeln, Christopher Schiffer. Der 26-jährige Fischelner sieht wie viele seiner Mitstreiter die Existenz des Schützenwesens im Herzen Fischelns massiv gefährdet: „Wer für dieses Bauprojekt in den zuständigen Gremien stimmt, der stimmt gegen den Erhalt des Brauchtums“. Für Schiffer, der auch Vorsitzender der Jungen Union Krefeld Süd-West ist, liegt die Sache auf der Hand: „Die als Bauträger gehandelte Fischelner Unternehmergesellschaft kann zwar über das Grundbuch eine privatrechtliche Vereinbarung mit den Käufern über zu tolerierenden Lärm treffen, doch lassen wir uns hiervor nicht blenden. In vielen vergleichbaren Klageverfahren kann man nachlesen, dass den Klägern, die gegen zu hohe Immissionswerte vor Gericht geklagt haben stattgegeben wurde.“

Ein weiteres Problem sieht Schiffer bei den Brandschutzauflagen. „Das Festzelt würde so nah an die neue Wohnnutzung heranragen, sodass kein ausreichender Feuerwehrbewegungsplatz vorhanden ist.“ Sein stellvertretender JU-Stadtbezirksvorsitzender, Lars Roelofs, ist der Ansicht, dass dies das Ende des Schützen-Heimatfest auf dem Marienplatz darstellen würde. „Wir als Junge Union stehen ganz klar für die Wahrung und Stärkung des vaterstätischen Brauchtums“, ergänzt JU-Mitglied Ole Lueg. Für die Interessensgemeinschaft bilden auch Gedankenspiele über die Verlagerung des Festes an einen anderen Ort in Fischeln keine Grundlage. „Unser Schützenfest gehört auf den Marienplatz, wir fordern daher Politik und Verwaltung auf von den Plänen Abstand zu nehmen. In einer sich immer schneller wandelnden Zeit sollten wir auf unserem Brauchtums-Werteprinzip „Glaube, Sitte, Heimat“ mehr denn je achten“, so Musketier-Mitglied Maurice Münks.

In den sozialen Netzwerken erreichte nur das Einstellen des Fotos in der Facebookgruppe „Fischelner Dorfleben“ am Mittwochabend binnen weniger Stunden mehr als 180 Likes (#rettetdasbrauchtum). Im Rahmen der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung Fischeln am kommenden Mittwoch, 08.02, um 18 Uhr möchten die Mitglieder der IG die Chance nutzen, den Verantwortlichen zahlreiche Fragen zu dem Bauvorhaben zu stellen. Ab 17 Uhr treffen sich die Mitglieder der IG, in Begleitung des Trommler- und Fanfarenkorps „Gut Schlag“, um mit zahlreichen Schützen, Bürgern und Mitgliedern der Jungen Union gemeinsam vom Marienplatz aus zur Sitzung der Bezirksvertretung im Rathaus zu gehen.

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