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Oberhausen. Mehr Moos für Oberhausen wünscht sich die Oberhausener CDU-Fraktion. Deshalb hat sie für die Sitzung des Umweltausschusses am 9. März einen Antrag formuliert, in dem sie die Stadtverwaltung dazu auffordert, sogenannte City-Trees anzuschaffen. „City-Trees sind keine Bäume, sondern Bänke mit drei Meter hohen Rückenlehnen“, erklärt Frank Bandel und fügt an: „Der Clou ist, dass diese Rückenlehnen auf der Vorder- und auf der Rückseite jeweils mit Moos begrünt sind. Und Moose sind wahre Feinstaubfresser.“

Hergestellt werden die durch Solarzellen versorgten City-Trees für rund 25.000 Euro von der Dresdner Firma Green City Solutions. Nach Berechnungen des Unternehmens kann das Moos einer einzigen Bank so viel Feinstaub aus der Luft filtern wie 275 Bäume. Untersuchungen der Universität Bonn hatten bereits im Jahr 2007 ergeben, dass Moose pro Quadratmeter an jedem Tag Feinstaubmengen von bis zu 20 Gramm aufnehmen können. Bandel, der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, ist davon überzeugt, dass „die City-Trees uns bei der Lösung klimatischer Probleme vor allem in der von engen Straßen durchsetzten Alt-Oberhausener Innenstadt helfen können: City-Trees gibt es bereits unter anderem in Dresden, Berlin, Oslo und Paris. Sie fressen nicht nur den Feinstaub, sie sind auch echte Hingucker und können zu Kommunikationszonen zusammengestellt werden.“

Durch die unzähligen feinen Verästelungen und die riesige Oberfläche der Moose ergibt sich ein wesentlich stärkerer Effekt bei der Absorbierung von Feinstaub als bei Blattpflanzen. Deshalb fordert die CDU-Fraktion die Stadt auch dazu auf, zu prüfen, welche städtischen und welche von städtischen Tochtergesellschaften vorhandenen Gebäude für eine Dachbegrünung in Frage kommen. Außerdem soll die Verwaltung Möglichkeiten aufzeigen, wie private Hauseigentümer für Dachbegrünungen gewonnen werden können. „Mir würde es am besten gefallen, wenn es gelingt, so schnell wie möglich zu handeln. Gerade bei einem solchen Thema vergeht oft viel wertvolle Zeit durch das Erstellen von Konzepten. Hier gibt es Erfahrungswerte und wir leisten einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und die Ästhetik in unserer Stadt“, sagt die CDU-Fraktionsvorsitzende Simone-Tatjana Stehr.

Bandel erkennt in der Dachbegrünung mit Moosen nicht nur den Vorteil der Feinstaubreduzierung: „Gründächer leisten einen Beitrag zur Energieeinsparung und entlasten die Kanalisationen durch eine Minderung der Spitzenabflüsse. Das führt zu Einsparungen bei den Abwassergebühren – und die Dachhaut wird auch noch besser geschützt.“

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