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Michael Schellenbach (vorn Mitte) von der HRW und Carsten Lemke (4.v.l.) sowie Jan-Hendrik Su00f6ller (2.v.l.) vom HTCU pru00e4sentieren die App zur Leistungsbewertung (Foto: HRW / PR Fotografie Ku00f6hing)

Mülheim/Bottrop. Wer gerne Sport treibt, kann dabei sein Smartphone als nützlichen Assistenten verwenden. Erfolgreiche Fitness-und Trainings-Apps, um die Leistungen zu verbessern, gibt es schon sehr viele auf dem Markt. Doch wie steht es um Apps zur Leistungsbewertung bei Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen?

Diese Frage stellte sich der Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst (HTC) und bat das Institut Informatik der HRW (Hochschule Ruhr West) um Unterstützung. Die Entwicklung einer Lösung (eine Smartphone-App) wurde intern durch die Hochschule, den Fachbereich 1 und den Förderverein gefördert. Jetzt nach einem Jahr Projektlaufzeit wurde das Ergebnis vorgestellt.

Kinder und Jugendliche trainieren ihre Sportarten sehr oft in Sportvereinen. In Entwicklungsphasen verändern sich jedoch ihre Körper. Bewegungsabläufe, die oft trainiert und zielorientiert eingesetzt wurden, passen nun nicht mehr. Bleiben die Veränderung unbemerkt, kann es zu Über- bzw. Fehlbelastungen kommen. Die Sportdiagnostik verfügt über Methoden, den Fitness- und Leistungszustand auch im Jugendbereich zu messen und gut geschulte Trainer können Fehlstellungen leicht erkennen.

„Das Projektziel war es, keine weitere Fitness-App zu entwickeln, sondern die Informationstechnologie zu erweitern und auch den Jugendlichen ein individuelles unterstützendes System zur Hand geben“, beschreibt der Projektleiter Michael Schellenbach vom Institut Informatik in Bottrop die Besonderheiten des Kooperationsprojekts. Diagnostische Untersuchungen finden meist nur in Leistungszentren maximal ein- oder zweimal jährlich statt und es fehlen kostengünstige und einfach zu bedienende Messsysteme für den Einsatz in den Ortsvereinen. Das Projekt schließt diese Lücken. Zwei Hauptaspekte standen im Vordergrund:

1. Portierung von standardisierten diagnostischen Fitnesstests auf ausreichend genaue sogenannte Consumer- bzw. Do-It-Yourself-„Messsysteme“  
2. Computerbasierte personalisierte Feedback-Plattform für die Jugendlichen

 

Individuelle Avatare messen Sportleistungen der HTCU-Jugend

Die Macher stellten sich die Frage, wie man Jugendliche eine altersgerechte Plattform bieten kann, die ähnliche Anreize bietet wie andere Anwendungen, die von ihnen rege genutzt werden, wie z.B. WhatsApp, Facebook, Online Games. Um das zu gewährleisten, ist ein Avatar des jeweiligen Jugendlichen das zentrale Element der Serious-Game-App. Dieser verändert sich je nach Testergebnisse und kann von den Jugendlichen individualisiert werden und entsprechend der erreichten Leistungen in einem Online-Tennisspiel eingesetzt werden kann.

„Manche Kinder waren anfangs skeptisch, aber mittlerweile sind alle Kinder total begeistert von dem Konzept der fortlaufenden Beobachtung ihrer Fitnesswerte mittels moderner IT Methoden. So entsteht ein Wettbewerb sowohl persönlich gegen sich selbst als auch in der Gruppe untereinander“, so Jan Hendrik Söller, Vorstand Jugend Tennis HTCU Uhlenhorst.

Dieses von der HRW finanzierte Projekt ist nun schon das zweite Kooperationsprojekt, das moderne Methoden und Erkenntnisse aus Lehre und Forschung nutzt, um diese passgenau in der Sportpraxis intelligent umzusetzen. „Es unterstreicht die positiven Transfer- und Kooperationsaktivitäten zwischen der Hochschule und der Stadtgesellschaft in Mülheim, unterstreicht der Vizepräsident für Forschung und Transfer Prof. Dr. Oliver Koch.

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