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Duisburg/Niederrhein. Sie kamen aus vielen Städten, die Trigeminusneuralgie Betroffenen, deren Angehörige, Mediziner, Politiker und Vertreter von Gesundheitskassen. Vor einem bestens gefüllten Saal konnten Sana-Kliniken Geschäftsführer Dr. Stephan Puke und Harald Jeschke als Sprecher der Selbsthilfegruppe Duisburg/Niederrhein beim bundesweit ersten Trigeminusneuralgie-Tag Menschen begrüßen, die aus Aachen, Berlin, Frankfurt und den unterschiedlichsten NRW-Städten angereist waren, was Organisator Harald Jeschke beinahe fassungslos machte.

“Wenn betroffene Menschen im Rollstuhl aus Berlin oder eine stark sehbehinderte Trigeminusneuralgie-Patientin aus Frankfurt anreist, ist das einfach unglaublich, es zeigt aber deutlich den Leidensdruck der Menschen und dem Wunsch nach mehr Informationen.” Die Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas sowie das Mitglied im NRW Landtag-Gesundheitsausschuss Rainer Bischoff wiesen mit deutlichen Worten darauf hin, wie wichtig in unserer heutigen Gesellschaft Ehrenamt und Selbsthilfe sind. Harald Jeschke mahnte auch deshalb an, dass die Politik helfen muss, die Hürden bei Vereinsgründung in punkto Amtsgerichtseintragung und beim Fiskus von beschämend hoch, zu kompliziert und zum Teil abschreckend auf eine sehr niedrige Höhe zu bringen. 

In den zwei Stunden der Vorträge erfuhren die Gäste anschaulich von den Professoren die wichtigsten Informationen zur Diagnose, chirurgischen Eingriffen und von der Leiterin der Schmerzambulanz der Sana Kliniken, Dr. Alexandra Knille, die wesentlichen Elemente zur professionellen Schmerzbekämpfung und die zur Verfügung stehenden Medikamente. Das zur Zeit viel medial diskutierte Thema Cannabis wird von den Experten bei der Trigeminusneuralgie als wenig relevantes Hilfsmittel angesehen. 

Professor Dr. Wilhelm Naciemento wies ausdrücklich darauf hin, dass es zwingend angeraten ist, Zahnärzte bedeutend mehr als bisher auf die Untersuchung auf eine Reizung des Trigeminusnerves zu animieren, als Patienten völlig unnötigen Zahnbehandlungen mit Entfernung vieler Zähne oder Wurzelbehandlungen auszusetzten, die den Trigeminusnerv extrem reizen und das Leid vervielfachen. 

Die Ziele des 2015 in Duisburg gegründeten Vereins Trigeminusneuralgie Deutschland e.V.: 

– Aufklärung zur Trigemiunsuneuralgie 
– Koordinierung der Trigemiunsuneuralgie-Selbsthilfegruppen 
– Zusammenarbeit mit Kompetenzzentren 
– mit Kliniken im deutschsprachigen Raum Erstellung eines Registers zu Trigeminusneuralgie 
– enge Zusammenarbeit mit der in Köln angesiedelten Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV, Körperschaft des öffentlichen Rechts), in der 53.000  Vertragszahnärtze sowie mehr als 10.000 angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte vereinigt sind und den Leistungskatalog für 70.000 Bundesbürger ausarbeitet 

 

In der folgenden Mitgliederversammlung des Vereins Trigeminusneuralgie Deutschland e.V. wurde beschlossen, den Trigeminustag ab 2018 analog zum international seit 27 Jahren durchgeführten “Gesichtsschmerztag” ab 2018 stets am 7. Oktober eines Jahres, losgelöst vom allgemeinen Tag der Seltenen Krankheiten, in Deutschland abzuhalten. Um aufklärend wirken zu können, wird dieser Tag in unterschiedlichsten Städten mit Hilfe von dort angesiedelten Selbsthilfegruppen und Kliniken mit neurologischen Abteilungen abgehalten. Deshalb wurde beschlossen, dass der nächste Trigeminusneuralgie-Tag inklusive Mitgliederversammlung am Samstag, 6. Oktober 2018 in Aachen stattfinden soll. 

 

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