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Heino Thies und Johann Heller-Steinbach an der Maria-Schutz-Kull (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)

Krefeld. Eine seit vier Jahren immer wieder verschobene Maßnahme zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes des Krefelder Niepkuhlenzuges ist nun realisiert worden. Die hohen Wasserstände machten den Mitarbeitern des Fachbereichs Grünflächen und der Unteren Naturschutzbehörde in den vergangenen Jahren immer wieder einen Strich durch die Rechnung. „Wir sind froh, dass wir es nun endlich anpacken konnten, denn so ist die Durchgängigkeit zwischen den verschiedenen Kullen garantiert“, sagte Heino Thies bei der Vorstellung der Maßnahmen an der Maria-Schutz-Kull, gelegen hinter dem gleichnamigen Seniorenheim der Caritas an der Maria-Sohmann-Straße in Traar.

Gleich zwei Defizite gab es hier aufzuarbeiten: Die Maria-Schutz-Kull, hier und da auch Caritas-Kull genannt, trocknet bei Mittel- und Niedrigwasser rasch aus. Damit ist durchschnittlich alle zehn bis 15 Jahre zu rechnen. Gegenüber den anderen Kullen fehlte zumindest teilweise eine abdichtende Schicht. Das Oberflächenwasser hatte also direkten Kontakt mit dem Grundwasser und versickerte bei Absinken des Grundwasserspiegels. Die Verbindung zu den anderen Kullen, auf der westlichen Seite Richtung Niep zur Kull am Heilmannshof und auf der östlichen Seite Richtung Stadtwald zur Schwarzen Kull, war dann unterbrochen. Zudem war eine Staustufe zur Schwarzen Kull, die den Höhenunterschied zur nährstoffreichen und sommerwarmen Maria-Schutz-Kull ausglich, für kleinere und mittelgroße Fische sowie für viele im Wasser lebende Kleinlebewesen nicht überwindbar. Die ökologische Durchgängigkeit war damit nicht vorhanden.

Diese Staustufe wurde nun beseitigt: Der Höhenunterschied von rund 30 Zentimetern ist jetzt durch eine 20 Meter lange Sohlgleite so ausgeglichen worden, dass Fische ihn in beide Richtungen überwinden können. Das Wasser plätschert aus Richtung Osten dann in einen rund 100 Meter langen, von der Kull abgetrennten Graben. Der Graben hat bei Hochwasser einen Durchstich zur eigentlichen Kull, so dass überschüssiges Wasser dort hineingelangen kann.

Über den Graben wurde zudem eine neue Brücke gebaut. Über diese können Bewohner des Seniorenheims, aber auch Spaziergänger, auf einen 500 Meter langen Weg gelangen, der sich um die Kull schlängelt. Er steht auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Baden ist allerdings weiterhin verboten. Darauf weist auch ein Schild hin. Die Maßnahme hat 160 000 Euro gekostet, 80 Prozent davon förderte das Land Nordrhein-Westfalen.

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