Noch stehen die Bunten Riesen. Auch nach dem Abriss bleibt der Cari-Treff erhalten. Darüber freuen sich (von links) Claudia Kohler, Stephan Billstein vom Ausschuss für Caritas und Soziales der Pfarrei St. Josef, Thomas Riedel und dessen Vorgängerin Liesel Jesse, die ehrenamtlich im Cari-Treff arbeitet (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)
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Kamp-Lintfort. Direkt an der Fensterfront wird die Abrissgrenze verlaufen: Wenn die als „Bunte Riesen“ bekannten Hochhäuser neben dem Rathaus zurückgebaut werden, haben die Gäste des Cari-Treff in Kamp-Lintfort einen Logenplatz. Der beliebte Treffpunkt für Menschen, die auf der Suche nach Rat oder auch nur einer Tasse Kaffee sind, hat sich im Herzen der Stadt etabliert. Er wird auch im neuen „Rathausquartier“ seinen abgestammten Platz haben. Das sagt Pastoralreferent Thomas Riedel, zu dessen Aufgabenbereich in der Pfarrei St. Josef seit 2014 die Gemeindecaritas zählt.

Er lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Das Rathaus ist nur ein paar Schritte entfernt, die kurzen Wege kommen vielen Besuchern des Cari-Treffs zu Gute. Viele kommen nämlich nicht nur zur Tür herein, um gemütlich einen Kaffee zu trinken, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen oder im hinteren Teil des Raumes günstig Kleidung zu kaufen. Viele kommen, weil sie Hilfe brauchen, bei Fragen zur Migration, bei psychischen oder sozialen Problemen zum Beispiel. Claudia Kohler, stellvertretende Fachbereichsleiterin beim Caritasverband Moers-Xanten, erklärt: „Wir halten hier ein niederschwelliges Beratungsangebot vor. Einen Termin braucht man nicht, wir stehen den Menschen mit Rat und Tat zur Seite, unabhängig von Religion, Herkunft oder Alter.“

Das unterstreicht Riedel: „Wir sind offen für alle, dafür stehen wird.“ Seit dem Jahr 2008 sei man vor Ort, damals habe man sich in der Pfarrei für das gemeinsame Projekt mit dem Caritasverband entschieden. „Die Kirche geht zu den Menschen – das ist die Idee, die dahinter steckt“, erläutert der Pastoralreferent. Dazu gehört, ein offenes Ohr für die Besucher zu haben. Rund 20 Ehrenamtliche helfen derzeit im Cari-Treff, „neue Helfer können wir immer gebrauchen“, sagt Riedel lachend, „diese Caritas-Arbeit wird von den Ehrenamtlichen getragen.“ Ohne sie würde der Betrieb ebenso wenig laufen wie ohne Spenden. „Im Dezember haben wir zum Beispiel von der Kamp-Lintforter Firma Peer Heizungsbau 1000 Euro bekommen. Solche Spenden tragen wesentlich zu unserer Arbeit bei“, erklärt Riedel.

Geöffnet ist der Cari-Treff dienstags von 8 Uhr bis 12 Uhr, mittwochs bis freitags von 10 Uhr bis 12 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14.30 Uhr bis 17 Uhr. Außerdem kann der Raum am Rathausplatz vom Gemeindegruppen und für die Trauerarbeit genutzt werden.

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