(Symbolfoto)
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Moers. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Moers hat eine positive Bilanz für das Jahr 2016 gezogen. In der Geschäftsstelle gingen mehr Kaufverträge ein. Insgesamt stiegen sowohl der Geld- als auch der Flächenumsatz. Und: Moers ist gefragt! Die Nachfrage überstieg bei Weitem das vorhandene Angebot an Immobilien. Die Bereitschaft, beim Kauf nicht auf den Euro zu schauen, hielt außerdem weiter an. In den letzten vier Jahren gab es bei gebrauchten Doppelhaushälften bzw. Reihenendhäusern eine Preissteigerung von 20 Prozent. Kaufte man 2016 ein Haus für 245.000 Euro, hätte man 2012 nur durchschnittlich 203.000 Euro für das gleiche Objekt gezahlt.

Umsätze insgesamt gestiegen
Nachdem in 2015 die Umsatzzahlen rückläufig waren, stieg die Gesamtzahl der Kaufverträge ein Jahr später um 4,1 Prozent, der Geldumsatz um rund 23 Prozent (von 171,5 auf 211,1 Millionen Euro). Die Ein- und Zweifamilienhäuser machen mit rund 106,3 Millionen Euro den größten Anteil aus. Der Flächenumsatz verzeichnete prozentual den höchsten Gewinn (41,2 Prozent), was zum größten Teil auf Verkäufe im landwirtschaftlichen und Gewerbebereich zurückzuführen ist. Bei den Käufen von Wohnungseigentum gab es ein Plus von 3 Prozent. Die Weiterverkäufe beherrschten hier den Teilmarkt. Die durchschnittlichen Preise stiegen z.B. in den guten Lagen um 12 Prozent (von 1.875 auf 2.100 Euro pro Quadratmeter). Wie in den letzten Jahren werden Neubauprojekte nur noch in guten bzw. sehr guten Lagen realisiert. Im Mittel bewegen sich die  Quadratmeterpreise hier unverändert um 2.800 bzw. 2.950 Euro.

Bodenrichtwerte konstant
In den letzten Jahren wurden die Bodenrichtwerte entweder flächendeckend oder lagebedingt erhöht. Eine entsprechende Entwicklung gab es 2016 nur punktuell im Stadtgebiet. Aus diesem Grund hat der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte für Wohnbauland nicht verändert. Auch die Werte für gewerbliche Bauflächen und für landwirtschaftliche Flächen sind unverändert.

Erstmals Immobilienrichtwerte für Moers
Erstmalig hat der Ausschuss Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen festgelegt. Anhand von Verkäufen aus den Jahren 2010 bis 2016 wurden insgesamt 32 Richtwerte abgeleitet. Es handelt sich um die durchschnittlichen Werte unter Berücksichtigung von Art, Größe, Beschaffenheit und Lage. Sie sind eine Orientierungshilfe, um den Wert einer Immobilie annähernd festzustellen. Unterschiede in den Eigenschaften der Kaufobjekte (Baujahr, Wohnungsgröße, Geschosslage etc.) und dem Kaufzeitpunkt wurden bei der Festlegung sachverständig auf Basis einer Kaufpreisanalyse ermittelt. Die Immobilienrichtwerte werden in Euro pro Quadratmeter Wohnfläche angegeben. Sie beziehen sich ausschließlich auf Weiterverkäufe und beinhalten keine Nebengebäude (z.B. Garagen).

Infobox: Alle Produkte des Gutachterausschusses, wie Bodenrichtwerte, Immobilienrichtwerte, Grundstücksmarktbericht, können kostenfrei im Internet unter www.boris.nrw.de eingesehen und heruntergeladen werden. Der Grundstücksmarktbericht ist auch als Druckversion zum Preis von 28 Euro erhältlich. Telefonisch ist die Geschäftsstelle unter 02841/201-485 oder 201-497 erreichbar.

Die Übersichtskarte zeigt die Bodenrichtwertspannen (Grafik: Stadt Moers)
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