2900 Eichen im Stadtgebiet werden mit einem Biozid mit Margosa-Extrakt besprüht (Foto: privat)
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Moers. Die Raupe des Eichenprozessionsspinners kann für Menschen eine Gefahr darstellen. Der Kontakt verursacht heftige Juckreizungen und Hautentzündungen. Deshalb wird die ENNI Stadt & Service (ENNI) auch in diesem Jahr vorbeugend aktiv. Ab Montag, 8. Mai, besprüht sie zusammen mit einer Spezialfirma rund 2900 Eichen im Stadtgebiet mit einem Biozid mit Margosa-Extrakt. Dieses natürliche Extrakt aus dem Neemsamen mit dem Wirkstoff NeemAzal wird seit Jahren im ökologischen Landbau eingesetzt. Das Mittel greift in das Häutungssystem der Raupe ein und stoppt die weitere Entwicklung. „Für den Einsatz muss das Wetter ideal sein. Es sollte warm und trocken sein. Andersfalls müssen wir die Einsatztage noch einmal verschieben“, hofft ENNI-Experte Harry Schneider, die Aktion innerhalb von drei Tagen abschließen zu können.

Laut Plan beginnen die Arbeiten zunächst im Schloss- und Freizeitpark, in der Innenstadt und Vinn. Am zweiten Tag sind die Eichen in den Stadtteilen Hülsdonk, Utfort und Repelen an der Reihe. Am letzten Tag ist die Spezialfirma in Kapellen, Vennikel, Holderberg, Schwafheim, Asberg, Meerbeck und Lohmannsheide aktiv. „Die Einsätze dauern jeweils nur wenige Minuten“, erklärt Schneider. Die Fachleute sprühen das Mittel mit Hilfe eines Gebläses bis zu 30 Meter hoch in die befallenen Baumkronen. „Dann werden die Raupen die frischen Blätter fressen, das Mittel dadurch aufnehmen und innerhalb von zwei bis sieben Tagen absterben“, erklärt Schneider. Wie gut das Mittel, das für Menschen und Tiere völlig ungefährlich ist, gegen die Raupen wirkt, zeigte sich übrigens in den vergangenen Jahren. „Unsere konsequente Vorbeugung macht sich bemerkbar. In den Vorjahren mussten wir kein einziges Nest nachbehandeln“, hofft Schneider nun auf die gleiche Erfolgsquote.

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Frostschädling. Die Raupe des Nachtfalters befällt ausschließlich Eichen und ist vom ersten Larvenstadium an stark behaart und bildet nach der zweiten Häutung besondere Haare. An ihnen befinden sich kleine Widerhaken, die das Nesselgift Thaumetoporin enthalten. Sie schützen die Raupen gegen Fressfeinde. Kommt jedoch ein Mensch damit in Berührung, kann es bereits nach wenigen Stunden zu allergischen Reaktionen wie Fieber, Hautirritationen, einem allgemeinen Krankheitsgefühl oder einer Bindehautentzündung kommen. „Wer solche Symptome hat, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen“, rät Schneider, der einen weiteren wichtigen Hinweis hat: „Der Eichenprozessionsspinner hält sich nur an Eichen auf. Bei gespenstig aussehenden Nestern an Sträuchern handelt es sich meist um Gespinnstmotten. Diese sind für Pflanzen und Umwelt harmlos und werden von uns daher nicht bekämpft.“

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