Auch gemeinsame Gespräche und Raterunden gehörten zum bunten Prorgamm des Social Day im Frederike-Fliedner-Hauses (Foto: privat)
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Kamp-Lintfort. Beim Social Day lernen die Auszubildenden der Stadt bereits in einem frühen Stadium ihrer Ausbildung, wie wichtig der Stadt soziales Engagement ist. „Den Social Day hat meine Vorgängerin Frau Kiriakidou vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Mittlerweile ist er zu einer schönen Institution geworden. Die Azubis überlegen sich gemeinsam, welches soziale Projekt realisiert werden könnte“, erläutert Frederike Wosgien, Leiterin der Personalabteilung und des Rechtsamtes der Stadt.

In diesem Jahr wurde der Social Day in Kooperation mit dem Friederike-Fliedner-Haus durchgeführt. Die Einrichtung für pflegebedürftige, ältere Menschen bietet als gemeinnützige Einrichtung knapp über 100 Seniorinnen und Senioren ein neues Zuhause und begleitet diese im weiteren Leben. Dabei legt die Einrichtungsleitung viel Wert auf moderne Hilfsmittel, um Pflegepersonal und Bewohnern die Aufgaben des Alltags zu erleichtern. Um den städtischen Auszubildenden einen umfangreichen Einblick in genau diesen Alltag gewähren zu können, wurde ein abwechslungsreiches und wohldurchdachtes Rahmenprogramm zusammengestellt, das die jungen Leute für die Herausforderungen des Alters sensibilisieren und ihnen einen guten Eindruck von der Vielfalt an Aufgaben und der Hingabe im Umgang mit den Bewohnern vermitteln sollte.

Die Auszubildenden teilten sich in drei Teams auf und durchliefen verschiedene Stationen. Zum einen ging es in die Küche zum gemeinsamen Zwetschgenkuchen backen. Dabei kamen alle Beteiligten leicht ins Gespräch und viele Erinnerungen an vergangene Zeiten lebten wieder auf und zauberten den Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht. An einer anderen Station zogen sich die Jugendlichen einen sogenannten „Alterungsanzug“ an, der die körperlichen Einschränkungen eines 80-Jährigen nachstellen soll. Daniel Henning, Jugend- und Auszubildendenvertreter, war mehr als verblüfft, wie schwer es ihm fiel mit zittrigen Händen aus einem Glas zu trinken oder auch Treppen zu steigen. „Ich hätte nie gedacht, dass so einfache Sachen so schwierig werden können“, sagte er nachdenklich. Auch Bürgermeister Christoph Landscheidt zeigte sich vor Ort beeindruckt von den Möglichkeiten sich in die Lage älterer Menschen hinein zu versetzen und wie viel Vertrauen notwendig ist für das alltägliche Miteinander.

Das die Arbeit im Frederike-Fliedner-Haus viel auf gegenseitigem Vertrauen zwischen Personal und Bewohnern beruht, wurde an einer weiteren Station noch deutlicher. „Sich in fremde Hände zu begeben, kostet ganz schön Überwindung“, stellte die Auszubildende Lena Reimann fest, als sie mittels Aufstehhilfe „Sara“ von einem Stuhl auf den anderen transportiert werden sollte. Diese Aufstehhilfe ist ein wichtiges Hilfsmittel, die es dem Pflegepersonal erleichtert, die Bewohner beim Aufstehen zu unterstützen. Für besonders ausgelassene Stimmung sorgte die Station mit dem installierten Parcours. In Rollstühlen mussten die Auszubildenden verschiedene Hindernisse umfahren, um ein Gefühl zu bekommen, wie es ist mit einem Rollstuhl den Alltag zu bewältigen. Aber auch sehr persönlich gestaltete sich der Tag, als einige Bewohnerinnen die jungen Leuten mit in ihre Zimmer nahmen und ihnen zeigten, was es bedeutet sich häuslich und gemütlich einzurichten.

Zum Abschluss des Social Day gehörte noch ein gemeinsames Mittagsessen mit allen Bewohnern, bevor sich die Auszubildenden bei allen Anwesenden verabschiedeten und sich für den gelungenen Tag bedankten. „Das Programm heute hat uns einen sehr guten Eindruck von der Arbeit im Frederike-Fliedner-Haus vermittelt. Der Tag hat uns sehr motiviert und wir haben schon erste Ideen für den nächsten Social Day 2018“, erklärt Daniel Henning mit sichtlicher Vorfreude.

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