(Fotos: privat)
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Duisburg. Das am 9. September 2017 im Duisburger Delfinarium geborene Delfinjungtier ist gestern Morgen plötzlich und unerwartet verstorben. Das Verhalten von Mutter DAISY und dem Jungtier sowie alle bis dato durchgeführten tiermedizinischen Untersuchungen zeigten keinerlei Auffälligkeiten. DAISY sorgte sich vorbildlich um ihren Nachwuchs und versorgte dieses mit ausreichend Milch. Dennoch krampfte das Jungtier urplötzlich und verstarb innerhalb weniger Minuten, ohne dass die anwesenden Tierpfleger oder Tierärzte irgendwie hätten helfen können.

Der Tod neugeborener Delfine bleibt für die Wissenschaft ein großes Rätsel. Sowohl im Freiland und selbst im Zoo, dort trotz bester Pflege und rund um die Uhr Betreuung, ist die Jungtiersterblichkeit hoch. Bekannt ist, dass neugeborene Delfine über kein ausgeprägtes Immunsystem verfügen, weshalb Jungtiere äußerst anfällig gegenüber jeglichen Krankheitserregern sind. Die Blutwerte des Neugeborenen zeigten jedoch keinerlei Auffälligkeiten, so dass weiter erforscht werden muss, was der Grund für die hohe Todesrate bei jungen Delfinen ist. Wenn die Tiere die ersten zwei äußerst kritischen Lebenswochen überstanden haben und sich das Immunsystem beginnt zu festigen, dann steht einem langen Lebens zumeist nichts im Wege, wie die übrigen im Zoo Duisburg geborenen Delfine belegen, zu denen u.a. auch Mutter DAISY zählt, die im Jahr 1996 in Duisburg zur Welt kam. Auch die letzten Duisburger Delfinjungtiere, DEBBIE aus 2015 und DOBBIE aus 2016, erfreuen sich bester Gesundheit.

Eine Obduktion des nun verstorbenen Jungtiers wird an der Universität Liége in Belgien von einem erfahrenen Meeressäugerpathologen durchgeführt, der im Austausch mit internationalen Delfinexperten hoffentlich neue Erkenntnisse über das rätselhafte Sterben neugeborener Delfine erlangen wird. Über die Ergebnisse wird der Zoo berichten.

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