v.l. Karola Geiß-Netthöfel (RVR-Regionaldirektorin), Bruno Sagurna (Vorstand RVR-SPD), Martina Schmück-Glock (Vorsitzende der RVR-SPD), Thomas Schlipköther (Vorstand der Duisburger Hafen AG), Margarete Wietelmann und Dagmar Mühlenfeld (Fraktionsmitglieder) (Foto: Michael Gustrau/RVR-SPD)
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Duisburg. Wie groß sind 1550 Hektar? Die SPD-Fraktion im RVR machte den Praxistest und besuchte den größten Binnenhafen der Welt. Duisburg, wo Rhein und Ruhr sich treffen, hat sich vom Stahlstandort zur internationalen Logistikdrehschreibe entwickelt. Damit steht die Metropole Ruhr vor neuen Chancen und Herausforderungen.

Die Hafenfläche erstreckt sich über 15,5 Millionen Quadratmeter. Die Fraktionsmitglieder waren sichtlich beeindruckt von den Ausmaßen des Hafens und der Logistikflächen, die eine Hafenrundfahrt und die Besichtigung des „logport I“ in Rheinhausen erahnen ließen. Thomas Schlipköther, Vorstand der Duisburger Hafen AG, die sich unter dem Namen „duisport“ um den weiteren Ausbau des Hafens kümmert, berichtete über die Erfolge der letzten Jahre und über die Schwierigkeiten, die das Hafenwachstum mit sich bringt.

Zahlreiche Weltkonzerne wickeln ihre Logistik am Duisburger Hafen ab. Insgesamt 50.000 Arbeitsplätze sind mit dem Hafen und den dort ansässigen Unternehmen verbunden. Unzählige riesige Hallen und abertausende von Containern soweit das Auge reicht. Bestellt ein Kunde aus Vonderort im Internet ein paar Socken in China, gibt es jemanden, der diese Socken in einem der Container wiederfindet und dafür sorgt, dass sie innerhalb kürzester Zeit in Bottrop ankommen. „Wenn man den Hafen mit eigenen Augen sieht, bekommt man eine gute Vorstellung davon, dass professionelle Logistik extrem viel Know-how erfordert“, so Martina Schmück-Glock, Vorsitzende der SPD-Fraktion im RVR.

Logistik ist heute Hightech. Duisport schlägt 3,7 Millionen Container jährlich um. Das erfordert eine intelligente Vernetzung von Wasser, Schiene und Straße. Und genau hier zeigt sich die Achillesferse. Die Straßen rund um den Hafen sind verstopft, Brücken marode und zum Teil gesperrt. Die gesamte Infrastruktur an die heutigen Erfordernisse anzupassen, ist eine Herausforderung für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Viele Akteure müssen mitziehen, da Straßen, Brücken, Flächen und Gebäude unterschiedliche Besitzer mit nicht selten unterschiedlichen Interessen haben. „Die Abstimmungen über Verwaltungszuständigkeiten und Stadtgrenzen hinaus müssen weiter verbessert werden. Je enger alle betroffenen Ebenen zusammenarbeiten, desto erfolgreicher können wir international sein“, so die Fraktionsvorsitzende.

Logistik ist für die Metropole Ruhr ein wichtiges Zukunftsthema. Vor einigen Monaten besuchte die SPD-Fraktion daher die ehemalige Opel-Fläche in Bochum, an dem zurzeit ebenfalls ein hochmoderner Logistikstandort entsteht. Dort und in Duisburg-Rheinhausen vollzieht sich höchst anschaulich der Wandel vom alten Ruhrgebiet zur neuen Metropole Ruhr. 1987, vor genau dreißig Jahren, kämpfte die ganze Region für den Erhalt des Krupp-Hüttenwerks in Rheinhausen. Die Brücke der Solidarität erinnert bis heute an das schmerzhafte Ende der fast hundertjährigen Stahlgeschichte im Jahr 1993. Martina Schmück-Glock: „Damals konnte sich niemand vorstellen, dass an gleicher Stelle Neues wachsen wird. Die Metropole Ruhr hat bewiesen, dass es möglich ist. Und mit noch besserer Zusammenarbeit ist noch viel mehr möglich.“

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