(Foto: privat)
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Kamp-Lintfort. „Endlich ist es soweit“, erklärt Nurgül Gülsen, Sozialpädagogin und Kita-Plus-Kraft im AWO Familienzentrum Kita „Altes Rathaus“ in Kamp-Lintfort, „die Eltern unseres Familienzentrums, aus unterschiedlichen Kulturen, treffen sich nun immer freitags vormittags zur Elternrucksackgruppe.“ Neun Monate lang werden sich die acht teilnehmenden Mütter und Väter – gemeinsam mit der das Rucksack KiTa Programm vor Ort begleitenden pädagogischen Fachkraft – intensiv mit der Sprach- und Bildungsförderung ihrer mehrsprachig aufwachsenden Kinder auseinandersetzten. Durch die Landesweite Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren NRW (LaKI) werden hierfür 14 Themen bereitgestellt, die in elf Sprachen übersetzt worden sind.

Mehrsprachige Bildung ist eine Chance für eine gelingende umfassende Förderung von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte. Die im AWO Familienzentrum in Kamp-Lintfort tätige Erzieherin und Sprachförderkraft, Sabine Biermann, hält insbesondere die in dem Programm vorgesehene enge Zusammenarbeit mit den Elternhäusern im Bereich Sprachbildung für sehr hilfreich. Frau Biermann bearbeitet mit den Kindern parallel die gleichen Themen in Deutsch, zu denen Eltern in der Familiensprache mit ihren Kindern spielen, malen, basteln, sich unterhalten und Bücher vorlesen.

Hin- und wieder hört sie von den Kindern folgenden Ausspruch: „Genau das hat meine Mutter auch schon mit mir gemacht.“ Die Kinder erkennen die Fähigkeiten ihrer Eltern an und freuen sich darüber, in der Kita das bestätigt zu bekommen, was sie vorher in ihrer Familiensprache – mit ihren Eltern zusammen – thematisiert haben.

Zur Umsetzung des Programms Rucksack Kita, hat Sabine Biermann eine zertifizierte Qualifizierung beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Wesel abschlossen. „Die interkulturelle Öffnung unseres Familienzentrums war und ist ein wichtiger Prozess, der nun durch das Rucksack-Kita-Programm unterstützt wird“, so Frau Hirtz, Leiterin des Familienzentrums.

Mit Nurgül Gülsen hat die Einrichtung eine erfahrene Elternbegleiterin betraut, die in Dinslaken schon eine Elternrucksackgruppe mit viel Gewinn für das dortige AWO Familienzentrum geleitet hat. Eine vertrauensvolle Beziehung zu den Eltern ist genauso wichtig wie die Begegnung auf Augenhöhe. Die Erfahrungen aus Dinslaken zeigen: Die durch das Programm aufgebaute Erziehungs- und Bildungspartnerschaft stärkt die Eltern in einer aktiven Begleitung der Bildungsprozesse ihrer Kinder und erhöht ihre Bereitschaft, sich in der Kindertageseinrichtung insgesamt zu engagieren.

Auch die für das Programm Rucksack KiTa zuständige Fachreferentin beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Wesel, Marie-Luise Schmithausen, freut sich, dass nun mit dem AWO Familienzentrum Kita „Altes Rathaus“ die zweite Einrichtung im Kreis das Programm als Bestandteil ihrer Sprachförderung umsetzt.

Kindertageseinrichtungen mit Interesse an dem Programm Rucksack KiTa, können sich gerne an Marie-Luise Schmithausen (Tel. 0281/207-3241, E-Mail: bildung-und-integration@kreis-wesel.de) wenden.

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