Benjamin Heimann, Vorsitzender Evangelischer Arbeitskreis der CDU Duisburg (Foto: privat)
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Duisburg. Nachdem bekannt wurde, dass im vergangenen Jahr 2.128 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren, meldete sich auch die Kirche zu Wort. Nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kritisierte unter anderem der evangelische Militärbischof Sigurd Rink die Situation und forderte, dass es „Kindersoldaten bei der Bundeswehr nicht geben darf.“

„Zumindest irritiert habe ich diese Kritik zur Kenntnis genommen“, erklärt nun der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Duisburg (EAK), Benjamin Heimann. Heimann, der selbst jahrelang Zeitsoldat war und an zwei Auslandseinsätzen in Afghanistan teilgenommen hat, empfindet die Titulierung „Kindersoldaten“ als polemisch und nicht der Realität entsprechend. Heimann bezieht sich bei seiner Argumentation auf das Wehrrechtsänderungsgesetz aus dem Jahre 2011, mit dem der allgemeine Wehrdienst ausgesetzt wurde. „Die Gesellschaft hat eine Änderung im Umgang mit unseren Streitkräften gefordert. Das wurde 2011 umgesetzt. Die Rekrutierung von Zeit- und Berufssoldaten wurde vor 2011 in großen Teilen über die Wehrdienstleistenden abgebildet, die in der Regel erst nach einer Berufsausbildung ‚gezogen‘ wurden. So geht es heute nicht mehr und die Bundeswehr konkurriert direkt mit der freien Wirtschaft“, stellt Heimann fest.

„Es wird in dieser Diskussion leider vergessen, dass ein junger Mensch mindestens 17 Jahre alt sein muss, um Dienst in der Bundeswehr zu tun. Wer das mit den Kindersoldaten in Syrien, Sudan, Somalia oder in anderen Teilen der Welt vergleicht, der hat die UN-Kinderrechtskonvention aus dem Jahre 1989 nicht verstanden oder polemisiert“, so Heimann. Laut diesem Übereinkommen der UN-Generalversammlung sind Kindersoldaten Kinder unter 15 Jahren.

Die Bundeswehr schützt darüber hinaus ihre Soldatinnen und Soldaten, die die Volljährigkeit noch nicht erreicht haben. „Kein Wachdienst, kein Auslandseinsatz. Das sind nur zwei Beispiele dafür, dass die Vergleiche hinken“, weiß Heimann aus eigener Erfahrung.

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