v.l. Betreuungsassistent Achim Bardohl, Pflegeassistentin Yvonne Lobigs, Alltagsbegleiterin Brinja Heimann und die Auszubildende Sibelcan Sala (Foto: AWO)
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Duisburg. Yvonne Lobigs: Jeden Tag mindestens einen Menschen zum Lachen bringen 

Beim Neujahrsempfang im AWOcura-Seniorenzentrum Lene Reklat standen die VIPs im Mittelpunkt. Und als “Sehr Wichtige Personen“ stellte Heimleiter Jens Rockhoff seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vollbesetzten Krupp-Saal des AWO-Hauses in Rheinhausen vor. Das Team ist mit großem Engagement, mit Herz und Verstand im Einsatz. Dabei geriet nicht aus dem Blick: Die Politik muss mehr tun für eine bessere Pflege.

Es gab Musik und gutes Essen der AWO-Tochter Serva beim offiziellen Auftakt zum neuen Jahr. Vor allem aber gab es „geistige Nahrung“ und aus der Praxis Klänge aus dem Alltag in der Pflege. Dieser Perspektivwechsel kam auch bei den Ehrengästen gut an. Oberbürgermeister Sören Link, die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas, die CDU-Ratsfrau Sylvia Linn, Bezirksbürgermeisterin Katharina Gottschling sowie Peter Joppa, Geschäftsführer des DuisburgKontor, zeigten ihre große Wertschätzung für 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im AWOcura-Seniorenzentrum auf der Friedrich-Ebert-Straße. Das Team kümmert sich um 96 Bewohnerinnen und Bewohner im Haus.

Bärbel Bas ließ sich deshalb nicht lange bitten, als die Noch-Pflegeassistentin und angehende Auszubildende Yvonne Lobigs ihr das Angebot machte, einen Tag mit auf Schicht in einem der Wohnbereiche zu gehen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete sagte spontan zu. Die Einblicke, die der Empfang bot, und den Praxistag kann Bärbel Bas in ihre Berliner Gespräche einbringen. Die gute Arbeit vor Ort verdient, durch bessere gesetzliche Rahmenbedingungen unterstützt und erleichtert zu werden, wie Bettina Vootz erklärte, Leiterin des Bereichs Seniorenzentren bei der AWOcura.

Yvonne Lobigs sagte es in ihrem kleinen Schlusswort unmissverständlich: „Der Pflegenotstand wird nicht vorbeiziehen wie ein Sturmtief. Wir alle geben hier sehr viel und immer ein bisschen mehr. Aber irgendwann gibt es eine Grenze, eine körperliche, mentale und eine finanzielle Grenze.“ Das bedeute im Umkehrschluss, dass der Pflegenotstand größer werde, wenn nicht mehr und konsequenter in die Pflege investiert werde.

Bereits in seiner Begrüßung rückte Heimleiter Jens Rockhoff die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Zentrum. Jens Rockhoff zitierte Henry Ford: „Es geht um Freude an der Arbeit. Es gibt kein größeres Glück als die Erkenntnis, dass wir etwas erreicht haben.“ Er machte deutlich, dass sein Team mit Freude bei der Arbeit sei und das Glück habe, etwas für die Menschen zu erreichen. In Interviews, die Desirée Neubert, Leiterin des Sozialen Dienstes, führte, beschrieben vier Teammitglieder ihren Tag und ihr Leben mit den Menschen. Betreuungsassistent Achim Bardohl, Pflegeassistentin Yvonne Lobigs, Alltagsbegleiterin Brinja Heimann und die Auszubildende Sibelcan Sala führten vor Augen, welche unterschiedlichen Tätigkeiten und Berufsbilder die Arbeit in einem Pflegeheim ausmachen. Es geht eben nicht nur um „satt und sauber“ wie Desirée Neubert sagte.

Bei allen Unterschieden, eins war allen „Sehr Wichtigen Personen“ gemeinsam. Sie leisten ihren Dienst mit Herzblut, weil ihnen die Bewohnerinnen und Bewohner am Herzen liegen. Mit den Worten von Yvonne Lobigs: „Mein persönlicher Anspruch ist es, dass ich mit dem Gefühl nach Hause gehe, dass ich alles getan habe, alles gegeben und an alles gedacht habe. Und dass ich mindestens einen Menschen zum Lachen gebracht habe.“ Diese Aussage bewegte die Zuhörer und machte sie zugleich nachdenklich. Jens Rockhoff sagte dazu: „Ich muss sagen, dass ich wirklich stolz auf meine Mitarbeiter bin und es tut einfach gut, zu sehen, dass die richtigen Menschen am richtigen Ort sind und die richtigen Dinge tun.“

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