Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage stellten die neue Überwachungstechnik heute in Lank-Latum vor (Foto: Stadt Meerbusch)
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Meerbusch. Neue, hochmoderne Verkehrsüberwachungstechnik sorgt jetzt dafür, dass Lkw über 7,5 Tonnen, die trotz Verbots den Stadtteil Lank-Latum durchfahren, „gerichtsfest” identifiziert und die Speditionen mit Bußgeld belegt werden können. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage stellten die neue mobile Radaranlage heute gemeinsam vor.

Das wuchtige Gerät steht auf der Uerdinger Straße zwischen der Einmündung ins Gewerbegebiet In der Loh und der Robert-Bosch-Straße unübersehbar auf einer Mittelinsel. Es soll abschrecken und die Zahl der Durchfahrtsverstöße deutlich senken. Der besagte Abschnitt der Uerdinger Straße ist bereits seit längerem  für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt. Auf diese Weise sollte durchfahrenden Truckern, die die Lanker Ortsdurchfahrt als Abkürzung zum Krefelder Hafen nutzen, Einhalt geboten werden – mit überschaubarem Erfolg.

Das neue Gerät unterstützt das Durchfahrtsverbot, denn es ist in der Lage, alle Lkw-Bewegungen ab 7,5 Tonnen mit Ladung und Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erfassen. Lastwagen, die als Anlieger das Gewerbegebiet anfahren wollen oder zu den ortsansässigen Speditionen gehören, müssen das Teilstück nicht passieren und bleiben unbehelligt. Wolfgang Zillekens, Leiter des Verkehrsdienstes der Polizeibehörde Neuss, nennt den Standort des Geräts optimal. “Wer diesen Abschnitt trotz des Verbotsschildes passiert, wird hier von der Kamera bestens aufgenommen.” Zusätzlich habe der wuchtige graue Kasten auf der Mittelinsel deutlich abschreckende Wirkung. Eine Umfahrung des Geräts durchs Gewerbegebiet in der Loh lohne sich für die Fahrer zeitlich nicht.

Die vom Radargerät ermittelten Daten sind derart verlässlich, dass sie auch bei einer möglichen Gerichtsentscheidung als Beweismittel akzeptiert werden. Geblitzten Lkw-Fahrern droht ein Bußgeld von rund 100 Euro. Die Stadt Duisburg setzt die Technik bereits im Stadtteil Rheinhausen mit großem Erfolg ein.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage setzt große Hoffnungen auf die neue Technik, in die der Rhein-Kreis Neuss 185.000 Euro investiert hat. „Wir haben in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, den verbotswidrigen Lkw-Verkehr in Lank-Latum zu unterbinden. Leider konnte wir viele Lkw-Fahrer mit unseren Maßnahmen nicht abschrecken.” Zudem seien die Überwachung der Ortsdurchfahrt und die Ahnung der Verstöße aus unterschiedlichsten Gründen schwierig gewesen. „Ich freue mich, dass jetzt – auch im Sinne der lärm- und abgasgeplagten Anwohner – ein durchgreifender Erfolg in Sicht ist.”

Die Radaranlage soll in Lank so lange stehen bleiben, bis genügend Messergebnisse vorliegen und ein Trend zur Besserung erkennbar ist.

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